
Neue Videos zu Cupspiel-Ausschreitungen aufgetaucht – so hoch sind die Schäden
Die Bilder sind noch präsent. Nach dem Cupspiel zwischen dem FC Aarau und den Young Boys am 20. September kam es zu wüsten Szenen. Anhänger des Berner Klubs lieferten sich Kämpfe mit der Polizei, griffen diese an und verletzten sogar einen Polizisten. Der Bahnhof Aarau glich einem Schlachtfeld, etliche Scheiben waren zerstört worden.
In etwas mehr als zwei Wochen empfängt der FC Aarau, der Favorit YB mit 1:0 bezwang, im Achtelfinal den FC Sion. Dieses Spiel darf nur unter strengeren Auflagen stattfinden, welche die Kantonspolizei Aargau vor rund einem Monat bekannt gegeben hat. Grund genug für die AZ, einmal nachzuforschen, wie der Stand der polizeilichen Ermittlungen bezüglich der Ereignisse vom 20. September ist.
Aufwendige Ermittlungen, aber immerhin gibt es viel Videomaterial
Die Polizei hat im Kontext der Ausschreitungen beim Cupspiel mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dominic Zimmerli, Mediensprecher der Kantonspolizei, sagt, dass es konkret wegen der Ausschreitungen, der Sachbeschädigungen und der Gewalt gegen die Beamten Verfahren gebe.
Andererseits ermittelt die Polizei auch wegen der umgekippten Feuerwerks-Batterie im Stadion: Fünf Personen erlitten teils schwerste Verbrennungen. Sie mussten im Spital behandelt werden.
Zimmerli versichert: «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, möglichst viele Täterinnen und Täter zu identifizieren.» Konnten denn bereits Personen dingfest gemacht werden? Dazu kann die Kantonspolizei noch keine Auskunft geben, dafür sei es zu früh, so Zimmerli. Die Ermittlungen seien aber weiterhin im Gange.

Bild: zvg/Brian Wong
Die Kameras am Bahnhof Aarau können beim Identifizieren helfen, zudem hat die Polizei sogenannte Doku-Teams im Einsatz, die eigene Bilder machen. Und auch aus dem Stadion Brügglifeld gibt es Videomaterial. Der ganze Prozess sei aber «recht aufwendig», sagt Zimmerli, zumal auch einige YB-Anhänger vermummt waren.
So hoch ist der Sachschaden
Eindrücklich ist, welch grossen Schaden die Chaoten innert kürzester Zeit angerichtet haben. Die Summe der Sachbeschädigungen belaufe sich auf gegen 200’000 Franken, erklärt Mediensprecher Zimmerli. Das sei sicher «einer der grössten Brocken der letzten Jahre», sagt er. Früher seien eher noch die beiden Fanlager aufeinander losgegangen oder es habe Scharmützel gegeben, bis die Polizei eingegriffen hat. An Sachbeschädigungen in solch einem Ausmass kann sich Zimmerli nicht erinnern.
Der grösste Teil betreffe dabei den SBB-Bahnhof. Aber auch am WSB-Bahnhof seien Scheiben mit Steinen von der Hinteren Bahnhofstrasse her beworfen und zerstört worden. Viele Scheiben sind noch immer nicht ersetzt worden.
Neue Videos aufgetaucht
Überdies sind in den vergangenen Tagen neue Videos aufgetaucht: Sie zeigen, wie es an diesem verhängnisvollen Samstagabend in der Hauptunterführung am Aarauer Bahnhof zu- und herging. Auf dem Instagram-Account «szene_isch_aargau» wurden gleich drei Sequenzen veröffentlicht, die zeigen, wie sich die Polizisten in Vollmontur gegen die Angreifer stellen.
Die Beiträge haben teilweise schon über 50’000 Aufrufe gesammelt. Der Account, der anonym eingesendete Videos aus dem Kanton Aargau teilt, verfügt über fast 60’000 Followerinnen und Follower.




