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O Kastanienbaum, wie kühl ist doch dein Schatten!

Kein Sonnenschirm spendet einen so angenehmen Schatten wie ein grosser, alter Baum. Den Beweis liefert das Restaurant Kastanienbaum in Strengelbach.

Viele Gasthäuser auf dem Land tragen wenig aussagekräftige Namen wie «Adler», «Löwen» oder «Sonne» und dergleichen. Wenn ein Restaurant hingegen «Zum Kastanienbaum» heisst, so weckt das ganz eindeutige Erwartungen. Und diese werden im Strengelbacher Restaurant dieses Namens nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Das Gebäude liegt direkt an der Brittnauerstrasse und wurde 1862 erbaut, zusammen mit der grossen Stallscheune, die etwas von der Strasse zurückversetzt daneben liegt. Der «Kastanienbaum» steht unter Denkmalschutz und hatte vom ersten Tag an denselben Zweck wie heute: Menschen mit Speis und Trank zu versorgen und ihnen, speziell im Sommer, eine erfrischende Verschnaufpause zu ermöglichen.

Der Kastanienbaum im Hof des gleichnamigen Restaurants in Strengelbach ist gigantisch.
Bild: Oliver Schweizer

Und damit wären wir wieder bei den Erwartungen, die der Name weckt. Hinter dem Gasthaus steht ein Kastanienbaum. Nur ein einziger. Aber der ist so gross wie ungefähr vier grosse Kastanienbäume zusammen. Ein Gigant! Lässt man sich bei gut 25 Grad an einem Sonntagnachmittag in seinem Schatten auf dem gekiesten Hof an einem der Tische nieder, tritt die Wirkung fast sofort ein. Man schaut in die riesige Krone hinauf, die sich im Zeitlupen-Tempo im Wind wiegt, atmet tief durch und stellt fest, dass es keinen besseren Schattenspender gibt als ein richtig grosser Baum. Wenn dann noch ein kühles Bierchen serviert wird, so fühlt man sich nach einer halben Stunde, als hätte die Zeit aufgehört zu existieren. So muss eine Gartenwirtschaft sein!

Nach einer Weile entdeckt das schweifende Auge verschiedene Objekte des bekannten Eisenplastikers Samuel Peyer aus Vordemwald, einige dienen sogar als Stützen der weitreichenden Seitenäste des Kastanienbaums. Eine kleine, aber feine Sommerkarte, mit der auch Vegetarier glücklich werden, gibt es auch im «Boum», wie die Einheimischen den Ort nennen. Die Auswahl reicht von Salaten aller Art bis zum saftigen Schweinssteak mit Pommes. Ob mit oder ohne Essen: Den Kastanienbaum im «Boum» muss man erlebt haben. Soweit das ein Laie beurteilen kann, sieht er ziemlich gesund aus und bleibt es hoffentlich auch noch lange. Er soll laut der Wirtin bereits 200 Jahre auf dem Buckel haben und stand in diesem Fall schon vierzig Jahre vor dem Gasthof da.

Serie «Gartenwirtschaften»

An schönen Gartenbeizen mangelt es nicht in der Region. Diese ZT-Sommerserie zeigt einige besonders lauschige Orte zum Abkühlen.
Bisher erschienen:
– Die nächstgelegene Oase befindet sich in Wiliberg   (Gasthaus Moosersagi, Wiliberg)