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Franz Gloor, der Dachs und mehr Zusammenarbeit: So sieht das Programm von Kunstmuseum und Co. im Jahr 2024 aus

Auch nach dem Hohler-Halbjahr im 2023 haben die Oltner Kulturinstitutionen einiges zu bieten. An einer gemeinsamen Medienkonferenz wurde das Programm den Medien vorgestellt.

Das Motto des Kunstmuseums Olten für das Ausstellungsprogramm 2024 lautet «Ensemble, c’est tout – gemeinsam mit Anderen durch das Museumsjahr» – ganz im Sinne des Museumskonzepts des Kunstmuseums, das sich als «offenes Museum» versteht, die kulturelle Teilhabe ins Zentrum stellt und gezielt Kooperationen eingeht. So sollen laut Mitteilung gemeinsame interdisziplinäre Ausstellungs- und Vermittlungsformate erprobt und neue Lösungen für das Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts gefunden werden.

Im Kunstmuseum Olten wird unter anderem eine Ausstellung mit Künstlerinnen und Künstler aus der Partnerstadt Altenburg zu sehen sein.
Bild: Bruno Kissling

2024 entstehen nun gleich sämtliche Ausstellungen in Zusammenarbeit mit andern Institutionen, Vereinen oder Personen(gruppen). Einige der Projekte wurden an das Kunstmuseum herangetragen, andere haben die Verantwortlichen selber angestossen. Sie reichen von Fotografien eines ukrainischen Hilfsprojekts über ein Fotoprojekt von jungen Menschen mit Down-Syndrom unter dem Patronat der schwedischen Botschaft oder eine gemeinsame Ausstellung von je sechs Künstlerinnen mit Oltens Partnerstadt Altenburg unter dem Titel «04600 Oltenburg» bis hin zu einer Ausstellung im Dienstraum am Bahnhof, die als Aussenstation einer Ausstellung im Kloster Schöntal dient.

Eine unbekannte Seite von Franz Gloor

Franz Gloor verkauft seine Arbeiten anlässlich des Kunstmarktes auf der Alten Holzbrücke in Olten (undatierte Aufnahme).
Bild: Archivbild Oltner Tagblatt

Das Historische Museum im Haus der Museen wartet Ende August mit einer weniger bekannten Seite des Oltner Fotografen Franz Gloor auf: Er fotografierte in den 1970er-Jahren für das zeitweise in Olten beheimatete Magazin «Music Scene» an Rock-, Jazz- und Pop-Konzerten. Die bisher nur vereinzelt gezeigten Aufnahmen zeigen internationale Grössen wie Miles Davis, Alice Cooper, Tina Turner oder Led Zeppelin, aber auch Konzerte von Polo Hofer oder TEA, der Band des späteren Frontmanns von Krokus. Die Sonderausstellung wird diesen Teil des fotografischen Werks von Franz Gloor erstmals einem breiten Publikum präsentieren.

Die Sonderausstellung wird Ende August eröffnet und bietet dank Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Gelegenheit, in die damalige Zeit einzutauchen. Zur Ausstellung erscheint auch eine Begleitpublikation. Sie enthält nebst Texten von Autorinnen und Autoren, die jene Zeit hautnah miterlebt haben, auch eine fotohistorische Einordnung dieser noch kaum bekannten Aufnahmen.

Private Archive aufarbeiten

Das Stadtarchiv Olten erfüllt mit der Nachbearbeitung von privaten Archiven und Nachlässen einen Parlamentsauftrag: Es beherbergt aktuell 191 Privatarchive, 151 Vereinsarchive und 50 Firmenarchive mit einem Bezug zur Geschichte der Stadt Olten, deren Erschliessungsgrad sehr unterschiedlich ist. Diese Bestände werden im Rahmen einer Nachbearbeitung konservatorisch aufbereitet und gemäss den Standards des Stadtarchivs erschlossen. (otr)

Zum Abschluss «Wow … ein Dachs!»

Mit der am 11. Januar eröffneten Ausstellung «Wow … ein Dachs!» feiert der im kommenden Herbst in Pension gehende Museumsleiter Peter Flückiger im Wechselausstellungsraum des Hauses der Museen ein «Finale Furioso» seiner Ausstellungstätigkeit im Naturmuseum Olten.

Das Archäologische Museum Kanton Solothurn präsentiert die vielfältigen Hinterlassenschaften aus dem Kantonsgebiet aus 80’000 Jahren Vergangenheit. Die Dauerausstellung «Was bleibt. Geschichten aus dem Boden» spricht ein breites Publikum an und ist das Fenster zur Archäologie des Kantons. Insbesondere Lehrpersonen zeigen reges Interesse und nutzen das Museum als ausserschulischen Lernort.

Neben der Dauerausstellung wird auch im neuen Jahr ein breites Programm an Führungen, Workshops und Veranstaltungen angeboten. So lädt am 30. Januar um 19 Uhr das Museum zum Vortrag «Fridau – Das mittelalterliche Städtchen bei Fulenbach» ein. Die Archäologin Andrea Nold hat die Geschichte dieses verschwundenen Städtchens aufgearbeitet. Sie erzählt an ihrem Vortrag, was das Städtchen Fridau mit einem heute in Solothurn lebenden Kunstmaler zu tun hat und was die Fundstücke und die alten Schriftquellen und Pläne alles verraten.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Überarbeitung der sogenannten «Steinzeitkoffer». Lehrpersonen haben die Möglichkeit, bei der Kantonsarchäologie in Solothurn einen solchen Koffer für den Schulunterricht auszuleihen. Ab 2025 sollen sie in frischem Gewand und, ergänzend zum Standort Solothurn, auch in Olten im Haus der Museen ausgeliehen werden können.

Zusammenarbeit der beiden Bibliotheken wird ausgebaut

In der Bibliothek Olten wird die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bereichen Stadtbibliothek und Jugendbibliothek weiter ausgebaut, sei es durch die Überarbeitung der gemeinsamen Website und die Erneuerung des Onlinekatalogs, sei es durch Vorbereitungen auf eine Zusammenlegung der Datenbanken. Zudem ist eine erneute Teilnahme an Veranstaltungen wie Buchfestival und BiblioWeekend geplant und es sollen die eigenen Veranstaltungen wie Erzählcafé und Computer-Beratung weiter verankert werden.

Dorothee Windlin, Leiterin Stadtbibliothek Olten, vor der Bücherauslage beim Eingang.
Bild: Bruno Kissling

Die Jugendbibliothek nimmt zudem – zusammen mit vier anderen Deutschschweizer Bibliotheken – an einem Pilotprojekt «Drehscheibe Bibliothek» des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien teil, um ihr Angebot an Medien, Veranstaltungen und Vermittlung für Familien und Vorschulinstitutionen wie Kitas oder Spielgruppen und das entsprechende Netzwerk auszubauen. (otr)