
Internationaler Gedenktag für Todesopfer einer Drogensucht: Suchthilfe plant Aktion bei der Stadtkirche
Am Montag, 21. Juli 2025, findet wiederum der internationale Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumentinnen und -konsumenten statt. Als Zeichen der Solidarität beteiligt sich auch die Suchthilfe Ost an diesem Gedenktag, wie bereits im Vorjahr. Von 11 Uhr bis 15 Uhr sind Mitarbeitende verschiedener Bereiche der Suchthilfe mit einem Stand bei der Treppe der Stadtkirche in Olten vertreten.

Bild: zvg
Katharina Berchtold, Mitarbeiterin Begleitetes Wohnen bei der Suchthilfe Ost, war auch beim letzten Mal vor Ort. Sie sagt im Vorfeld der Aktion: «Letztes Jahr haben wir einen grossen Bilderrahmen mitgebracht, wo Angehörige und andere Betroffene ihre Erinnerung an Menschen, die sie an einer Suchterkrankung verloren haben, einweben konnten.» Auch dieses Mal soll es die Möglichkeit geben, den Gestorbenen mit einer Geste und mit Erinnerungen zu gedenken.
Es tue gut und spende Trost, wenn das Abschiednehmen mit einem Ritual verbunden werde, erklärt Katharina Berchtold. Sie sagt: «Sucht ist etwas Gefährliches und kann lebensbedrohlich sein. An diesem Gedenktag, an dem mehrere Suchthilfen in der ganzen Schweiz teilnehmen, geht es darum, den Opfern einer solchen Krankheit Wertschätzung und Würdigung entgegenzubringen.»
Solidarität statt Verurteilung
Vor Ort gebe es Gelegenheit, Gespräche zu führen und sich auszutauschen. Von den Bereichen Suchtberatung, Stadtküche, Kontakt- und Anlaufstelle und Prävention sei je eine Person vor Ort. «Es ist ein schweres Thema», ist sich Berchtold bewusst. Gleichwohl soll es zur Sprache kommen und einen Rahmen bieten, «derer zu gedenken, die nicht mehr unter uns sind».

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Neben Kaffee und Kuchen gibt es diesmal eine Girlande, an der geschmückte Schmetterlinge aufgereiht werden können. «Der Schmetterling wird in diesem Zusammenhang international als Symbol verwendet», erklärt Berchtold.
Die Erfahrung aus dem letzten Jahr habe gezeigt, dass vor allem Angehörige und Leute aus dem Szenenumfeld selbst, die vielleicht gute Freunde verloren haben, den Weg zum Stand fänden. «Andere haben eher Mühe mit einer Konfrontation, dennoch sind alle willkommen», so die Mitarbeiterin der Suchthilfe. Beim letzten Mal sei aus dem Anlass etwas Schönes entstanden, sagt Berchtold, das soll wieder so sein.
Sie selbst sei vor allem am Thema Trost interessiert: «Es geht um Solidarität. Und darum, Angehörigen zu zeigen, dass auch andere ihre Verstorbenen geliebt und geschätzt haben und sich um sie gekümmert haben. Es soll keine Verurteilung stattfinden – wie bei allen Verstorbenen.»