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1.-April-Bonus: BAG meldet ein allerletztes Mal die täglichen Coronazahlen – am Freitag sind es 9802 neue Fälle

Seit Freitag gilt wieder die normale Lage. Entgegen der Ankündigung, ab April nur noch wöchentlich über die Pandemie zu informieren, meldet das Bundesamt für Gesundheit noch ein letztes Mal tägliche Coronazahlen. Konkret: 9802 neue Fälle in den letzten 24 Stunden.

Die Pandemie ist vorbei. Zumindest offiziell für die Schweiz. Und mit der Rückkehr von der besonderen in die normale Lage stehen seit Freitag die Kantone wieder alleine in der Verantwortung, die Pandemie in Schach zu halten. Damit hat der Bund vergangene Woche auch begründet, warum er ab April in seinem Corona-Dashboard nur noch wöchentlich über den Stand der Pandemie in der Schweiz und in Liechtenstein informieren will. Dies, obwohl zuletzt sogar die Kantone den Bund dazu aufgefordert haben, die Coronadaten weiterhin montags bis freitags zu veröffentlichen.

Doch am Freitag macht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Ausnahme. Quasi als 1.-April-Bonus publiziert der Bund ein letztes Mal tägliche Coronazahlen der vergangenen 24 Stunden, wie das BAG auf Anfrage von CH Media schreibt. Denn eigentlich sollte ja bereits am Donnerstag Schluss gewesen sein mit täglichen Zahlen.

Ab kommender Woche werden die Daten laut BAG jeweils am Dienstag, 15.30 Uhr, für die ganze vergangene Woche online aufgeschaltet werden. Und wie ein Sprecher schreibt, in gehabter Form und auch auf Tagesebene heruntergebrochen. Auch an der bisherigen Struktur der Daten wird sich laut BAG nichts ändern. Seit Freitag ist auch ein entsprechender Hinweis auf dem Corona-Dashboard zu finden.

Infektionsgeschehen weiterhin rückläufig

Am wirklich letzten regulären Publikationstag deuten die Pandemiezahlen derweil weiterhin auf einen Rückgang des Infektionsgeschehens hin. Das BAG meldet am Freitag nämlich 9802 neue Coronafälle aus der Schweiz und aus Liechtenstein. Zum Vergleich: Vor Wochenfrist waren dem Bund innert 24 Stunden noch 17’226 neue Ansteckungen gemeldet worden.

Die Reproduktionszahl R ist mit einem Wert von 0,78 auch wieder deutlich unter 1 gefallen. Vor Wochenfrist lag dieser noch bei 1,04. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person unter den aktuellen Bedingungen im Durchschnitt ansteckt. Sprich: Unter 1 geht das Infektionsgeschehen zurück. Der R-Wert wird jeweils rückblickend berechnet; der aktuelle bezieht sich auf den 18. März 2022.

Weiter meldet das BAG am Freitag 128 neue Hospitalisierungen und 15 neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronainfektion. Auch hier zum Vergleich: Vor Wochenfrist lagen diese Werte noch bei 160 zusätzlichen Einweisungen respektive 20 Todesfällen.

13’093 Menschen starben bisher an Corona

Betrachtet man die Gesamtzahlen seit dem 24. Februar 2020, wurden dem BAG in mehr als zwei Jahren 3,5 Millionen positive Fälle gemeldet. Das sind rund 40’000 pro 100’000 Einwohner. Ihren Höhepunkt erreichten die Fallzahlen am 24. Januar 2022 mit 48’000. Am vergangenen 13. März knackten sie die 40’000er-Marke erneut. Auch die Testzahlen stiegen seit der Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante in der Schweiz und in Liechtenstein stark an. Hier verzeichnet das BAG eine Gesamtzahl von 20,7 Millionen, rund drei Viertel davon waren PCR-Tests.

Die traurige Zahl der Corona-Todesfälle beläuft sich zum Ende der besonderen Lage auf 13’093 Personen. Am meisten Menschen starben während der zweiten Coronawelle im November und Dezember 2020, als täglich gegen 100 Todesfälle gemeldet wurden. Im selben Zeitraum waren auch die Hospitalisationen und die Belastung der Intensivstationen am höchsten. Während der gesamten Pandemie wurden in der Schweiz 50’665 Personen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hospitalisiert.

BAG wegen Informations-Abbau in der Kritik

Die Ankündigung des BAG, die Coronazahlen nur noch wöchentlich zu veröffentlichen, ist vielfach auf Kritik gestossen, unter anderem von Seiten der Kantone. «Das ist zumindest für die nächsten zwei bis drei Wochen problematisch, insofern, als auch die Isolation aufgehoben wird», sagte der Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, Michael Jordi, am Mittwoch zu Radio SRF. Um sich schützen zu können, müsse die Bevölkerung ein Bild von der aktuellen Entwicklung haben.

Auch Marcel Salathé äusserte bereits verschiedentlich Kritik an der Art und Weise, wie die Behörden Daten zur Pandemie bekannt geben. Zuletzt forderte auch er in der aktuellen Situation mehr statt weniger Daten. Denn die Pandemie ist laut dem Epidemiologen der EPFL in Lausanne noch nicht vorbei: «Wir gehen genau in die falsche Richtung», sagte Marcel Salathé am Donnerstag zu Radio SRF.