
Pfaffnau soll ans Glasfasernetz: Jetzt sind die Eigentümer gefragt
Nach dem Scheitern des ursprünglichen Glasfaserprojekts mit einem österreichischen Anbieter ist in Pfaffnau nun eine neue Lösung mit Swisscom auf dem Tisch – und mit ihr eine neue Chance für schnelles Internet – auch bis zum abgelegensten Hof. Am Infoabend in Pfaffnau wurde deutlich: Damit das Vorhaben gelingt, braucht es den Willen zur Zusammenarbeit – und verbindliche Zusagen bis spätestens 20. Juni.
Das Prinzip ist einfach: Wer innerhalb der Bauzone lebt, erhält den Anschluss gratis und kann zur Unterstützung der anderen einen Solidaritätsbeitrag leisten. Wer ausserhalb wohnt, muss sich finanziell beteiligen – in der Regel mit 2500 Franken pro Einfamilienhaus. «Es geht nicht um Gerechtigkeit, sondern um Machbarkeit», erklärte Valentin Wepfer von Prioris. Die Beträge decken nur einen Bruchteil der effektiven Kosten, und: «Wenn in einem Gebiet zu wenige mitmachen, kann dort schlicht nicht gebaut werden.»
Die Stimmung am Infoabend sei konstruktiv gewesen, so Wepfer. Viele Fragen drehten sich um die genaue Lage der Bauzone. Auch die langfristige Bedeutung des Anschlusses wurde diskutiert. Es brauche vorausschauendes Denken, sagt Wepfer: «Gerade ältere Leute, die selbst keinen Nutzen sehen, sollten an die nächsten Generationen denken.»
Ein besonderes Signal ging vom Geschäftsführer der Renet AG aus, der am Anlass anwesend war. Er forderte öffentlich eine enge Zusammenarbeit mit Swisscom, um Parallelnetze zu vermeiden – eine Forderung, die Wepfer unterstützt. Gespräche laufen bereits.
Die Gemeinde Pfaffnau hat insgesamt rund 580’000 Franken für das Projekt bereitgestellt. Nun liegt es an den Hauseigentümern, mitzumachen. Die Frist läuft bis zum 20. Juni. Ob Pfaffnau am Schluss tatsächlich komplett erschlossen wird, hängt auch davon ab, wie viele sich jetzt beteiligen.