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PFAS-Verunreinigung verteuert Werkhof-Neubau in Brittnau

Kontaminiertes Aushubmaterial beim Neubau von Werkhof und Feuerwehrmagazin muss fachgerecht entsorgt werden. Das kann schnell ins Geld gehen.

Beim Aushub für den Neubau des Werkhofes und des Feuerwehrmagazins wurde festgestellt, dass der Boden mit dem Schadstoff PFAS belastet ist. Dies schreibt die Gemeinde Brittnau in einer Medienmitteilung. Bei den Bodenproben im Jahr 2022 sei dieser Schadstoff noch kein Thema gewesen, sagt Gemeinderat Christoph Tschupp auf Anfrage dieser Zeitung. Das BAFU und die kantonalen Umweltämter würden sich erst seit 2024 mit PFAS beschäftigen, so Tschupp. «PFAS kann unter anderem durch Verbrennungsprozesse entstehen. In diesem konkreten Fall ist die Verunreinigung vermutlich durch abgelagertes Brandschutz-Material verursacht worden. Dazu muss man wissen: Wo heute der neue Werkhof und das Feuerwehrmagazin entstehen, befand sich vor Jahrzehnten eine sogenannte ‹Grube›, eine Deponie, in der wohl so ziemlich alles entsorgt wurde,» erklärt Tschupp.

Was bedeutet PFAS?

Bei per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) handelt es sich um eine Gruppe von mehreren tausend synthetischen Industriechemikalien. PFAS sind in der Umwelt nahezu nicht abbaubar und werden daher auch als «Ewigkeitschemikalien» bezeichnet. Sie stellen ein Risiko für die Gesundheit und die Umwelt dar. 

Der Aushub sei nun nach Verunreinigungsgrad klassifiziert und getrennt gelagert worden. «Es ist uns wichtig, dass die Entsorgung fachgerecht ausgeführt wird», betont Tschupp, eine Spezialfirma sei damit beauftragt und werde das verunreinigte Material innerhalb der nächsten drei Wochen abtransportieren und in einem speziellen Verfahren entsorgen. Welche Zusatzkosten dies verursachen wird, kann Tschupp im Moment noch nicht genau beziffern, «es wird auch davon abhängen, wie stark die Verunreinigung im entsorgten Material tatsächlich ist.»

Fest steht: Eine fachgerechte Entsorgung ist in jedem Fall teuer und kann schnell eine sechsstellige Summe verschlingen. «Glück im Unglück für die Gemeinde ist der Fakt, dass der Neubau nicht unterkellert wird, sondern lediglich auf einer Betonplatte steht», sagt Tschupp erleichtert, «andernfalls hätte das Kosten verursachen können, die für die Gemeinde kaum tragbar gewesen wären.»

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