
Robert De Niros Tochter outet sich – sind jetzt plötzlich alle trans? Spoiler: Nein
«Ich liebte und unterstützte Aaron als meinen Sohn, und jetzt liebe und unterstütze ich Airyn als meine Tochter», heisst es im Statement von Robert De Niro zum Outing seiner 29-jährigen Tochter. Einfach, klar und ohne Schnickschnack. So kennt man den Schauspieler. Und doch gibt er damit fast mehr zu reden als seine Tochter mit ihren Trans-News.

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Airyn De Niro ist längst nicht das einzige transsexuelle Promi-Kind und als leicht Promi besessene Klatschtante habe ich mich beim Gedanken erwischt: «Schon wieder?» Damit bin ich haarscharf daran vorbeigeschrammt, was zu diesem Thema mehr als oft abfällig kommentiert wird: «Sind jetzt plötzlich alle trans?» Natürlich nicht. Es ist sogar eine so kleine Minderheit, dass es kaum genaue Zahlen dazu gibt. Trotzdem kursieren auf YouTube Videos mit Titeln wie «Was ist mit den geschlechtsverwirrten Promi-Kindern los?» oder «Hollywoods Obsession mit dem Geschlecht ihrer Kinder».
Auch diese Stars haben Transkinder:


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Sind Promis wirklich so besessen davon und treiben sogar ihre Kinder dazu? Oder lassen sie ihnen mehr Freiheiten und bieten ihnen eine finanzielle Sicherheit, sich selbst zu sein, während wir sie sensationsgeil anstarren, wenn sie mit ihren berühmten Eltern unterwegs sind? Wer weiss.
Als Shiloh Jolie, Tochter von Angelina Jolie und Brad Pitt, sich eine Weile burschikos kleidete und angeblich John genannt werden wollte, zerrissen sich manche Klatschspalten wie wild das Maul über den Teenager. Dabei war es nur eine Phase. Und manchmal ist es auch nur das. So wie mein Sohn sich momentan als Dinosaurier identifiziert.
Doch manchmal ist es keine Phase und wer dann den Rückhalt der eigenen Eltern hat, kann sich glücklich schätzen. Denn das Gegenteil gibt es auch bei Promis.
Für Elon Musk ist seine Tochter Vivian nach ihrem Outing gestorben. «Mein Sohn wurde vom woke Virus getötet», schrieb er in einem Tweet über sein eigenes Kind.

Tatsächlich ist die Sache etwas, worüber sich Eltern Gedanken machen. Früher überlegten manche: «Was, wenn mein Kind schwul ist?» Heute kommt hinzu: «Was, wenn mein Kind trans ist?» Dabei gäbe es doch wichtigere Fragen. Was, wenn mein Kind unglücklich ist? Was, wenn mein Kind Angst davor hat, mir zu zeigen, wer es ist? Oder was, wenn mein Kind ständig irgendwelchen Mist twittert und damit andere Menschen angreift?
Apropos: «Harry Potter»-Autorin J. K. Rowling gehört ebenfalls zu den Promis, die sich öfter mal zu Trans-Themen mitteilen. Sie feierte kürzlich ein Urteil des Obersten Gerichtshofes von Grossbritannien, wonach eine Frau im Gleichstellungsgesetz durch ihr biologisches Geschlecht definiert wird. Damit dürfen Transfrauen beispielsweise keine öffentlichen Damentoiletten mehr benutzen. Auf X zeigte die Schriftstellerin sich selbstgefällig mit Zigarre und schrieb dazu: «Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.» Keine Ahnung, von welchem «Plan» sie da labert und wie dieses Gesetz genau kontrolliert werden soll.

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Muss man die Hosen herunterlassen, wenn man als Transfrau verdächtigt wird? Und wenn eine Transfrau untenrum operiert ist? Was ist mit Transmännern? Diese als Frauen geborenen Menschen sehen oft sehr überzeugend männlich aus, müssen jetzt aber aufs Frauenklo. Heisst das nicht auch, dass biologische Männer sich nun nicht mal mehr ein Kleid anziehen müssen, wenn sie Frauen auf dem WC belästigen wollen? Immer vorausgesetzt, dass sie sich vorher tatsächlich diese Mühe gemacht haben. Aber ich schweife ab.
Das ganze Trans-Thema ist eine einzige heiss diskutierte Grauzone und wie immer gibt es auch extreme Positionen. Es gibt Eltern, die ihre transsexuellen Kinder verstossen und es gibt Eltern, die sie für Likes auf TikTok zur Schau stellen.
Darum macht Robert De Niro mit seiner unaufgeregten Aussage über seine Tochter Schlagzeilen. Dass ein Vater sein Kind bedingungslos liebt, sollte keine News sein. Und doch ist es wichtig, wenn er sagt: «Ich weiss nicht, warum das eine grosse Sache sein soll. Ich liebe alle meine Kinder.»