
Präsident der Aargauer Regionalpolizeien zu Halloween: «Stellen so viele Leute wie möglich ab, um Herr der Lage zu werden»
Ausgehöhlte Kürbisse, Hexen oder Gespenster. Das Klingeln an den Haustüren, verbunden mit dem Fragen nach Süssem oder Saurem. Das gehört seit Jahren zur Halloween-Nacht dazu.
In den vergangenen Jahren haben Vandalen im Aargau allerdings immer wieder zugeschlagen. Sie warfen Eier an Schulhaus-Fassaden – doch das war noch eines der kleineren Übel.
Vor zwei Jahren brannte in der Halloween-Nacht in Spreitenbach ein Auto. Vandalen warfen Steine gegen ein Polizeiauto. In Würenlingen warfen Personen sogar Steine auf Busse – die Scheiben wurden zerstört. Insgesamt 88 Meldungen gingen bei der Kantonspolizei in einer Nacht ein, in Spreitenbach wurden 20 Jugendliche wegen Vandalismus angezeigt.
Vor einem Jahr waren es weniger Meldungen, allerdings kam es auch damals zu «unnötigen Sachbeschädigungen, wie die Kantonspolizei bilanzierte. In Schlossrued beispielsweise erwischte die Regionalpolizei jugendliche Täter in flagranti, welche die Sammelstelle auf dem Parkplatz neben dem Feuerwehrgebäude zu besprayen versuchten. Die Gemeinde reichte Strafanträge ein.
Briefe an Eltern, Präventionsunterricht an Schulen
Im Vorfeld der Halloween-Nacht erhalten Eltern im ganzen Kanton von Schulen einen Informationsbrief der Polizei. Sie sollen ihre Kinder anhalten, sich angemessen zu verhalten. Doch wie bereiten sich die Regionalpolizeien in diesem Jahr auf diesen Abend vor?
Die Regionalpolizei Zofingen beispielsweise hat sich im Vorfeld der Halloween-Nacht in die Schule Rothrist begeben, um die Schülerinnen und Schüler darüber zu informieren, was erlaubt ist und was nicht. Die Schülerschaft wurde auch darüber aufgeklärt, welche Strafen bei Dummheiten drohen. Solche Aktionen führt die Regionalpolizei Zofingen seit Jahren durch.
Der Stellvertrender Leiter Reto Tresch sagte gegenüber Tele M1, dass der Erfolg sichtbar sei. Denn in den vergangenen Jahren sei die Anzahl Meldungen über Vandalismus an Halloween merklich zurückgegangen.
Präsident der Regionalpolizeien: Stellen so viele Leute wie möglich zur Verfügung
René Lippuner ist Präsident der Aargauer Regionalpolizeien. Auf die Halloween-Nacht angesprochen, sagt er: «Wir stellen so viele Leute wie möglich zur Verfügung, um der Lage Herr zu werden.» Die Massnahme, dass in den vergangenen Jahren mehr Patrouillen unterwegs waren – auch zivile – habe Wirkung gezeigt. Das sei auch dieses Jahr vorgesehen.
Heuer habe man den Schwerpunkt noch stärker auf die Prävention gelegt und zahlreiche Ressourcen dafür bereitgestellt, sagt Lippuner. Da die Regionalpolizeien Halloween als Priorität behandeln, arbeiten sie in dieser Nacht eng mit der Kantonspolizei zusammen.

Bild: Severin Bigler
Die Kantonspolizei appelliert auf ihrem Instagram-Profil an die Jugendlichen, sich an Halloween anständig zu verhalten. «Wenn wir anlässlich der Halloween-Nacht Anrufe erhalten, dass Pflanzen in Gärten ausgerissen worden sind oder dass Eier an Hauswände fliegen oder dass Graffitis gesprayt werden, dann hört der Spass wirklich auf. Der Anlass ist nicht dazu da, dass man sich vermummt oder verkleidet, um sich dann strafbar zu machen», sagt Mediensprecherin Lisa Wickihalter im Video. Das sei ein schlechter Witz und ziehe Konsequenzen nach sich, die die Übeltäter «garantiert bereuen» werden.
Gebeutelte Gemeinde kündigt Anzeigen bei Vandalismus an
Das zuletzt stark von Vandalenakten betroffene Spreitenbach wird in diesem Jahr erneut das Sicherheitsdispositiv hochfahren. Die Polizei, der Zivilschutz und ein privater Sicherheitsdienst werden im Einsatz stehen, wie Gemeindepräsident Markus Mötteli gegenüber unserer Zeitung bekannt gab.
Dazu kommt, dass die Schulen den Kontakt zu den Eltern gesucht haben. Via Kommunikationsapp haben Schulleiter die Eltern über den Vandalismus an Halloween informiert und sie dadurch in die Verantwortung genommen. Zudem teilte die Gemeinde Spreitenbach kürzlich mit, dass alle Vandalismus-Vorfälle «ausnahmslos» zur Anzeige gebracht werden.




