
Psychiatrische Dienste Aargau: Neues Angebot zur Behandlung von Depressionen
Depressionen gehören zu den häufigsten und belastendsten Erkrankungen. In der Schweiz sind etwa 20 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens davon betroffen. In dieser schweren Zeit kommt einer professionellen psychiatrischen Behandlung eine entscheidende Bedeutung zu.
Mit der Eröffnung einer neuen, auf Depressionen spezialisierten Station baut die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) das stationäre Behandlungsangebot nun gezielt aus, wie es in einer Mitteilung heisst. Patientinnen und Patienten mit depressiven Symptomen könnten somit «schnell und unkompliziert» stationär eintreten.
«Gerade bei Depressionen ist ein zeitnaher Zugang zur Behandlung entscheidend», lässt sich Marc Walter, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, zitieren. «So erhalten Patientinnen und Patienten mit depressiven Erkrankungen eine rasche, niederschwellige und qualitativ hochwertige Behandlung – ganz ohne vorgängige Gespräche oder lange Wartezeiten.» Eine Zuweisung ist aber beim Eintreten auf die Station weiterhin vorgeschrieben.
Guter Schlaf als Basis für eine gesunde Psyche
Die neue Station ermögliche eine individuell abgestimmte Therapie ohne fixe Aufenthaltsdauer, schreibt die PDAG weiter. Ein zentrales Element sei der Ausbau der störungsspezifischen Gruppentherapien. Neu hinzu komme das Training Emotionaler Kompetenz (TEK) mit den Schwerpunkten auf Emotionswahrnehmung, Emotionsregulation, soziale Kompetenz und Akzeptanzstrategien. Auch die neue Schlafritual-Gruppe adressiere ein zentrales Thema vieler Patientinnen und Patienten. «Gesunder Schlaf ist für die Stabilisierung der Psyche unerlässlich», sagt Simone Meister, Zentrumsleiterin Pflege.
Weitere therapeutische Angebote umfassen Sport-, Kunst- und Ergotherapie sowie arbeitstherapeutische Settings wie Garten-, Textil- oder Tiertherapie. Die enge Zusammenarbeit zwischen Pflege, ärztlicher Leitung sowie Psychologinnen und Psychologen ermöglicht laut PDAG eine schnelle und koordinierte Behandlung ab Eintritt. Maxim Zavorotnyy, Zentrumsleiter und Chefarzt des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie stationär: «Das neue Angebot bietet Patientinnen und Patienten mehr Selbstbestimmung im Behandlungsverlauf, erhöht die Behandlungsqualität und ergänzt bestehende Versorgungsstrukturen sinnvoll und effizient.»(mn)