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Zwischen Papst, Prosecco und Peloton: Simon Yates gewinnt den Giro d’Italia, obwohl er bei keiner Etappe siegte

Der Brite Simon Yates holt den Gesamtsieg beim Giro d'Italia und kann damit nicht nur ein Trauma bezwingen, sondern auch einer seiner grössten Momente der Karriere feiern. Die letzte Etappe in Rom gewinnt der Niederländer Olav Kooij.

Bevor die letzte Etappe startete, hielten die Veloprofis im Vatikan. Das war eine Premiere. Dort wartete Papst Leo in einer Ecke und schüttelte den Trikot-Gewinnern die Hände. Dies war ein Wunsch des verstorbenen Papstes Franziskus. «Radsport ist so wichtig. Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, Sie denken stets an ihre Rolle als Vorbild für andere. Sie sind hier immer willkommen», sagt Papst Leo vor dem Start.

Kurz nach dem Segen stiegen die Profis wieder auf ihre Velos und zogen davon. Nicht nur mit heiligen Segen traten sie schliesslich in die letzte der 21 Etappen des Giro d’Italia, sondern auch mit einem Glas Prosecco. Denn bekanntlich ist die letzte Etappe auch voller Feierlichkeiten bestückt. Und weiter besagt eine Tradition, dass der Leader im letzten Rennen nicht mehr angegriffen wird.

Er bewältigte am Samstag ein Trauma

Auf diesem Leaderthron sass der Brite Simon Yates vom Team Visma-Lease a Bike. Er hat die Gesamtwertung auf der vorletzten Etappe an sich gerissen. Damit konnte der 32-Jährige ein Trauma bewältigen. Denn 2018 verlor er nach 13 Tagen das Rosa Trikot am Colle delle Finestre. Nun brillierte er bei der zweitletzten Etappe dort, in dem er zwar als Dritter ins Ziel kam, aber dort die Gesamtführung übernahm «Es ist ein bisschen wie ein Märchen», sagte Yates.

Velofahren und Sightseeing? Beim Giro d’Italia möglich.
Bild: Fabio Ferrari/AP

Während Yates nach der Fahrt über den Colle delle Finestre jubeln konnte, war es für den Mexikaner Isaac Del Toro vom Team UAE Team Emirates-XRG bitter. Er trug insgesamt elf Tage das Rosa Trikot und verlor es in der zweitletzten Etappe.

Bei der Schlussetappe, welche durch Rom führte, siegte Olav Kooij. Der Niederländer entschied bereits die 12. Etappe für sich. Simon Yates holte damit mit beinahe vier Minuten Vorsprung vor Del Toro den Gesamtsieg. Und das obwohl er keine einzige Etappe für sich entschied. Für Yates ist es nach dem Sieg der Vuelta 2018 der zweite grosse Sieg bei einer Grand Tour.

Gesamtsieger Simon Yates (rechts) posiert mit seinem Bruder Adam Yates.
Bild: Fabio Ferrari/AP

«Es ist ein grosser Moment in meiner Karriere», sagt Yates überglücklich nach seinem Gesamtsieg im Interview. Er sei stolz auf sein Team. Der Stolz und die Freude ist wenig später auch bei der Siegerehrung zu sehen, als er die goldige Trophäe in die Höhe stemmt.

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