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Lettlands Regierungschef kündigt Rücktritt an

Der seit 2019 amtierende lettische Regierungschef Krisjanis Karins teilte am Montag in Riga mit, dass er bei Staatspräsident Edgars Rinkevis am Donnerstag seine Demission einreichen werde.

Lettlands Ministerpräsident Krisjanis Karins hat im Zuge einer geplanten Regierungsumbildung seinen Rücktritt angekündigt. Der Regierungschef des baltischen EU- und Nato-Landes teilte am Montag in Riga mit, dass er bei Staatspräsident Edgars Rinkevis am Donnerstag seine Demission einreichen werde. Weiter erklärte Karins, dass er seine liberalkonservativen Partei Jauna Vienotiba gebeten habe, einen Kandidaten für die Regierungsspitze vorzuschlagen. Er selbst wolle nicht die nächste Regierung anführen, sagte der seit 2019 amtierende lettische Regierungschef.

Karins führte in dem an Russland grenzenden Ostseestaat bisher ein Dreierbündnis seiner Jauna Vienotiba mit der nationalkonservativen Nationalen Allianz und dem zentristisch-konservativen Wahlbündnis Vereinigte Liste. Wegen Unstimmigkeiten innerhalb der Koalition hatte der 58-jährige am Freitag angekündigt, eine neue Regierung unter Beteiligung von zwei Oppositionsparteien bilden zu wollen – ohne vorerst zurückzutreten. Dies sorgte für Aufsehen und Diskussionen, da gemäss der Verfassung der Staatspräsident den Regierungschef nominiert.

Karins drängte bereits seit einiger Zeit darauf, die bisherige Koalition um das Bündnis der Bauern und Grünen und die linksgerichteten Progressiven zu erweitern. Damit will er nach eigenen Angaben die Regierungsarbeit reibungsloser und effektiver machen. Doch seine Koalitionspartner lehnten dies ab. «Wir müssen einen Weg finden, kleinliche Meinungsverschiedenheiten beiseite zu legen und eine breitere, stärkere und dynamischere Regierung zu schaffen», sagte Karins auf einer Pressekonferenz am Montag. Er selbst halte dabei nicht an seinem Amt fest

In Lettland führt der Rücktritt des Regierungschefs gemäss Verfassung automatisch auch zu dem des gesamten Ministerrats. Bis zur Bestätigung einer neuen Regierung bleibt die alte aber weiter geschäftsführend im Amt. (dpa)