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Walliser Wildhut schiesst Wolf in der Region Brigerberg-Ganter

Das ging schnell: Keine Woche nach der erteilten Abschussbewilligung hat die Walliser Wildhut einen Wolf geschossen. Insgesamt gingen 17 tote Nutztiere auf das Konto des Raubtieres.

Die kantonalen Wildhüter haben den Wolf am Mittwoch auf der Alpe Furggubäum in der Region Brigerberg-Ganter erlegt, wie der Kanton Wallis mitteilte. Der Abschuss sei innerhalb des genehmigten Bereichs erfolgt. Der zuständige Staatsrat hatte die Bewilligung erst am vergangenen Donnerstag erteilt.

Laut den Behörden geriet in dieser Region seit Beginn der Sömmerungssaison eine Schafherde ins Visier eines einzelnen Wolfes. Insgesamt 17 Nutztiere seien bei den Angriffen auf einer nicht schützbaren Alp gestorben. Damit waren die Voraussetzungen für den Abschuss gegeben.

Der Bundesrat hatte die Voraussetzungen für eine Abschussbewilligung der an sich geschützten Wölfe erst per 1. Juli gelockert. Neu darf ein Einzelwolf geschossen werden, wenn er innert vier Monaten mindestens sechs Schafe oder Ziegen getötet hat.

Einem weiteren Wolf droht der Abschuss

Noch nicht vollstreckt wurde eine zweite Abschussbewilligung für einen Einzelwolf in der Region Goms. Diese wurde Anfang Juli erteilt – zwei Tage nach der Lockerung der Regeln. Der Wolf hatte in der Region Goms sieben Nutztiere gerissen. Die Abschussbewilligung ist insgesamt 60 Tage gültig.

Zwei Rudel befinden sich in den Regionen Laggin/Zwischbergen und Nanztal/Visperterminen nach mehreren Rissen zudem quasi unter Beobachtung. Bei ihnen müssen die Behörden erst nachweisen, dass die Rudel in diesem Jahr Nachwuchs erhalten haben. Auch muss bei der Regulierung eines Rudels erst der Bund grünes Licht geben.

Erst kürzlich gab die Gruppe Wolf Schweiz (GWS) bekannt, dass der Wolf in den Kantonen Wallis und Graubünden bislang «massiv weniger» Ziegen und Schafe gerissen hatte als im Vorjahr – trotz wachsender Wolfspopulation. Gemäss GWS gab es im Wallis im ersten Halbjahr 55 Prozent weniger Risse, im Kanton Graubünden waren es gar 80 Prozent.

Aktuell leben rund 250 Wölfe und 26 Rudel in der Schweiz. Allerdings gab der Kanton Glarus erst vor einer Woche bekannt, dass sich im Grossraum Ennenda wohl ein neues Rudel gebildet hat.(abi)