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«Kolossaler Pfusch»: Das Astra reagiert auf anhaltende Kritik am neu gestalteten Autobahnanschluss in Rheinfelden

Die Kritik am neu gestalteten Autobahnanschluss Rheinfelden-Ost reisst nicht ab. Jetzt äussert sich mit Henri Leuzinger ein bekannter Rheinfelder dazu – und findet deutliche Worte. Das Bundesamt für Strassen wiederum beobachtet die Lage weiterhin und hat zumindest für die Verkehrsteilnehmenden aus Magden gute Nachrichten.

«Kolossaler Pfusch». So betitelt Henri Leuzinger einen Leserbrief zum neu gestalteten Autobahnanschluss Rheinfelden-Ost. Leuzinger ist im Städtchen kein Unbekannter, als ehemaliger langjähriger Geschäftsführer des Aargauer Heimatschutzes hat er so manches Bauprojekt in der Region kritisch begleitet – und dazu Klartext gesprochen.

Mit Heimatschutz hat die vom Kreisel in eine Ampel umgestaltete Kreuzung bei der Ausfahrt zwar nichts zu tun, beim Klartext aber ist Leuzinger geblieben. Die vom Bundesamt für Strassen Astra erwähnten Vorzüge der neuen Lösung – vor allem die Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Knotens und damit weniger Rückstaus auf die Autobahn – bezeichnet er schlicht als «schlechte Scherze» und schreibt weiter: «Und das Üble daran ist, die verursachenden Schreibtischtäter reden das Desaster, das sie angerichtet haben, auch noch schön.»

Tatsächlich tönt es beim Astra zufrieden: «Die Bilanz nach einem sehr komplexen Umbau ist positiv. Der Zeitplan und die Kosten für den Umbau konnten eingehalten werden. Der Betrieb läuft nach Rückmeldung des Kantons und der Polizei reibungslos», sagt Sprecherin Eleanor Bådenlid.

Rückstau auf die Autobahn – und in Richtung Magden

Die Kritik reisst allerdings nicht ab und Leuzingers Leserbrief ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Voten in dieselbe Richtung laut. «Der neu gestaltete Anschluss wird kontrovers diskutiert», sagt auch Stadtschreiber Roger Erdin.

Die Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer würden dabei stark davon abhängen, wann und aus welcher Richtung der Anschluss befahren werde: «Offenbar gibt es vor allem in der Hauptverkehrszeit am Abend in der Fahrtrichtung Zürich weiterhin Rückstau bis auf die Autobahnausfahrt», sagt Erdin, der bei der Ampelsteuerung «in den Spitzenzeiten weiterhin Verbesserungspotenzial» ortet.

Das deckt sich mit Henri Leuzingers Beobachtungen. Besonders schlimm sei es zu Stosszeiten am Abend mit dem Rückstau bis auf die Autobahn: «Die Lage ist dann wirklich gefährlich unübersichtlich. Das wollte man beseitigen – es ist nur schlimmer geworden.»

Spielen die Grenzkontrollen eine Rolle?

Auch am Morgen gäbe es Probleme, da staue sich der Verkehr in Richtung Magden. Leuzinger scherzt: «Hier können die Leute wenigstens noch in aller Ruhe die schöne Landschaft im Magdenertal bewundern. Ob das ihre Laune auf dem Weg zur Arbeit hebt, ist nicht erwiesen.» Das Astra hat hier nach Angaben von Bådenlid inzwischen die Steuerung der Ampel angepasst, «was eine Verbesserung bringen sollte».

Das Astra räumt ein, dass Rückstaus vom Knoten her weiter ein Thema sind. «Auf der Nationalstrasse kam es vereinzelt zu Rückstaus», sagt Eleanor Bådenlid. Sowohl sie als auch Stadtschreiber Roger Erdin vermuten, dass hier auch die Grenzkontrollen bei der Autobahnbrücke eine Rolle spielen. Diese führen zu Wartezeiten am Anschluss Rheinfelden-West – und dazu, dass Verkehrsteilnehmende auf den Anschluss Rheinfelden-Ost ausweichen. Das Verkehrsaufkommen dort habe deswegen «massiv zugenommen», sagt Bådenlid. Leuzinger fordert nicht weniger als den Rückbau zum Kreisel.