
Risse im Belag und holprige Stellen: Stadtrat will Veloverbindung sanieren und aufwerten
Der Belag hat Risse, ist teilweise aufgeplatzt und vor allem eines: holprig. Der Weg zwischen den SBB-Geleisen und dem Siegfriedareal ist stark sanierungsbedürftig. Das hat die Stadt erkannt und will nun eine sichere, komfortable und direkte Verbindung für den Fuss- und Veloverkehr zwischen der Arbeitszone und dem Bahnhof auf der Westseite der Gleise schaffen. Im Rahmen dieses Projekts soll auch die baufälligePasserelle über die Henzmannstrasse ersetzt werden. Am Montag entscheidet der Einwohnerrat über den Kredit von rund 1,445 Millionen Franken.
Die Velo- und Fusswegverbindung von der Henzmann- in die Industriestrasse bilde eine wichtige Wegbeziehung zwischen dem Bahnhof und der Arbeitszone sowie vom Quartier West zu den Grossverteilern Migros/Coop/Denner, hält der Stadtrat fest. Sie sei täglich genutzt von zahlreichen Velofahrenden. «Die Passerelle hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Sie weist jedoch grosse Schäden auf und ist baulich am Ende ihrer Lebensdauer angelangt», schreibt die Zofinger Exekutive. Mit zwei Metern Breite sei sie für den gemeinsamen Fuss- und Veloverkehr zu schmal und nicht mehr zeitgemäss.

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Der Stadtrat schlägt einen fünf Meter breiten Ersatzneubau der Passerelle vor, «wodurch eine sichere und komfortable Nutzung für Fuss- und Veloverkehr möglich wird». Gleichzeitig werden der Brühlweg und der Martinsweg verbreitert und mit einer neuen Wegbeleuchtung ausgestattet. «Das Projekt verbessert die Erreichbarkeit der Arbeitszone und des Bahnhofs spürbar und fördert den Umstieg auf die aktive Mobilität», lässt sich der zuständige Stadtrat Robert Weishaupt (Die Mitte) in einer Medienmitteilung zitieren. Gleichzeitig werde die stark befahrene Untere Brühlstrasse entlastet, indem man eine echte Alternative biete.

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Die StWZ Energie AG plant, 2026 die Werkleitungen in der Henzmannstrasse Ost zu sanieren. Das Vorhaben wird in das Projekt integriert, um Synergien in Planung, Projektierung und Ausführung zu nutzen.
Der Stadtrat zeigt sich überzeugt, dass die neue Verbindung die Velovorzugsroute West stärke. Diese will die Stadt Zofingen langfristig als Hauptachse für die aktive Mobilität zwischen Bahnhof und Arbeitszone wie auch Richtung Oftringen etablieren. Das Projekt ist Teil des Agglomerationsprogramms der 3. Generation, wodurch ein Bundesbeitrag von rund 260’170 Franken zugesichert wurde. Der Baustart ist gegen Ende 2025 vorgesehen, mit Abschluss bis spätestens Ende 2027.
Rechnung und zwei Postulate auf der Traktandenliste
Weiter diskutiert der Einwohnerrat am Montagabend über den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024, über ein Postulat von Karin Burkard (Grüne) betreffend «Sichere Schulwege – Verkehr rund um die Altstadt und um die Schulanlagen» sowie über ein Postulat von Michael Wacker (SP) betreffend «Umgebungsgestaltung des Oberstufenzentrums OSZ A». Zudem traktandiert ist– aufgrund des Rücktritts von André Kirchhofer – die Ersatzwahl eines Mitglieds der Finanz- und Geschäftskommission (FGPK) für den Rest der laufenden Amtsperiode 2022 bis 2025 sowie die Ersatzwahl des Präsidiums der FGPK. Der Einwohnerrat befindet weiter über drei Einbürgerungsgesuche.
Der Stadtrat legt dem Parlament zudem eine Vorlage im Rahmen des Generellen Entwässerungsplans vor. Mit der Tranche 2025 soll die Abwasserinfrastruktur im Bereich Brühlgässli und Brühlweg erneuert werden. Zudem ist der Bau einer Versickerungsanlage beim Brunnen an der Hinteren Hauptgasse 3 vorgesehen. Der Einwohnerrat entscheidet über einen Kredit von rund 446’000 Franken.
Weitere Gassen sollen behindertengerecht gestaltet werden
Erneut Thema ist die behindertengerechte Pflästerung in der Altstadt. Weil die StWZ Energie AG das Fernwärmenetz in der Altstadt ausbauen will – betroffen ist der Bereich Schützentörli via Niklaus-Thut-Platz, Rathausgasse, Engelgasse bis zum Anschluss Pfistergasse –, will der Stadtrat beim Einwohnerrat einen Kredit abholen für die Gassensanierung. Diese soll wiederum eine behindertengerechte Pflästerung beinhalten. «Die Gassen sollen den Mindestanforderungen von Procap an eine behindertengerechte Gestaltung des Verkehrsraums gerecht werden», heisst es in einer Mitteilung. «Um Stolperfallen zu eliminieren, werden die Trottoirs aufgehoben und niveaugleich der Fahrbahn angepasst.» So werde zudem der Charakter der Begegnungszone hervorgehoben und entsprechend die Verkehrssicherheit für alle erhöht. Die bestehende Pflästerung werde weitgehend wiederverwendet und – wo nötig – mit neuen Steinen ergänzt. Zudem wird die Entwässerung ertüchtigt und die StWZ Energie AG erneuert die Werkleitungen.
Beim Stadteingang Schützentörli soll der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer durch einen speziell gepflästerten Querfries angedeutet werden – analog wie dies beim Pulverturm und der ehemaligen Badstube gemacht wurde. Die Kosten für die Gassensanierung im Abschnitt Niklaus-Thut-Platz, Rathausgasse bis zur Engelgasse belaufen sich auf 805’000 Franken, diejenigen der Strassenentwässerung auf 150’000 Franken. Die StWZ Energie AG beteiligt sich mit rund 205’000 Franken an diesen Kosten. Zudem trägt sie die Kosten für den Ausbau der Fernwärme und die Sanierung der Werkleitungen.

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