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Schneefall bis ins Flachland möglich: Wie gut sind die Aargauer Strassenmeister darauf vorbereitet?

Von Freitag bis Sonntag erwartet die Schweiz in vielen Regionen Neuschnee – und auch in den Niederungen ist Schneefall möglich. Was bedeutet das für den Strassenverkehr im Kanton? Und wie gut sind die Aargauer Betriebe für Strassenunterhalt darauf vorbereitet? Wir haben nachgefragt.

Zwei Wochen ist es her, als der erste Schnee im Aargau für ein «kleines Verkehrschaos» auf der Staffelegg sorgte. Weil viele Autofahrerinnen und Autofahrer noch mit Sommerpneus unterwegs waren, blieben einige von ihnen auf der Passstrasse stecken. Blech- oder Personenschäden blieben dabei glücklicherweise aus.

Nun könnte es erneut zu Schneefall im Kanton kommen. Laut «Meteo News» sinkt die Schneefallgrenze gegen Freitagabend schweizweit auf unter 1000 Meter. In den Kantonen Schwyz, Glarus und St. Gallen muss gar mit Einschränkungen des Strassen-, Schienen- und Luftverkehrs gerechnet werden.

Nationalstrassen: Fahrzeugflotte steht zum Einsatz bereit

So schlimm dürfte es im Aargauer Strassennetz nicht werden, gewappnet sind die Unterhaltsbetriebe aber dennoch. «Wir sind bereit», erklärt Thomas Leuzinger, Leiter Betrieb bei der Nationalstrassen Nordwestschweiz AG (NSNW). Entgegen der Wetterprognose rechnet er gar damit, dass die Schneefallgrenze auf gut 500 Meter sinken wird.

«Heute Vormittag haben die Mitarbeiter an unseren drei Werkhof-Standorten in Schafisheim, Oensingen und Sissach die Fahrzeugflotte mit Pflügen und Salzstreuern auf den möglichen Einsatz vorbereitet», erklärt Leuzinger. Ausserdem seien Mitarbeiter früher nach Hause geschickt worden, damit sie im Ernstfall auch mitten in der Nacht für die Räumungsarbeiten aufgeboten werden können.

Dies sei das übliche Prozedere bei der NSNW, wenn Wetterwarnungen ausgesprochen wurden. Schwieriger sei es, wenn der Betrieb von plötzlichem Schneefall wie vor zwei Wochen überrascht werde. «Das löst dann eine kleinere Hektik im Betrieb aus», so Leuzinger. «Allerdings stellen wir jeweils Anfang November auf das Winterregime um und sind auch in so einer Ausnahmesituation innerhalb von etwa 30 Minuten bis maximal einer Stunde einsatzbereit.»

Die enge Zusammenarbeit mit Meteorologen rund um die Uhr sei für den Betrieb ebenfalls wichtig. Die Beobachtung der Wetterexperten würden täglich ins Briefing einfliessen, erklärt Leuzinger. «Dort entscheiden wir jeweils, wie wir die kommende und die darauffolgende Nacht planen.»

Staffelegg: Sommerpneus bleiben das leidige Thema

Auch auf der Staffelegg sei man für einen erneuten Schneefall am Wochenende vorbereitet, wie Roger Bütikofer, Strassenmeister beim Werkhof Lenzburg erklärt. «Sein» Gebiet erstreckt sich von Lenzburg aus bis Erlinsbach und über das gesamte Wynen- und Seetal bis hinunter nach Menziken.

«Wir haben ein einsatzbereites Fahrzeug mit Pflug und Salzstreuer direkt am Fusse der Staffelegg parkiert», erklärt Bütikofer. Vor Schneefallwarnungen stehe auch ein Fahrzeug zur prophylaktischen Streuung von Sole zur Verfügung. Dies mache allerdings nur bei trockener Witterung Sinn.

Somit ist also auch am Aargauer Hotspot dafür gesorgt, das winterliche Verkehrschaos im Zaum zu halten. Das leidigste Thema bleibt dabei sowieso weiterhin das verspätete Montieren von Winterpneus, wie Bütikofer erklärt. «Weil wir immer länger frühlingshafte Temperaturen haben, denken viele nicht daran und werden dann überrascht.»