
Showdown in Zofingen: Die Powerman-Elite kämpft im Aargau um WM-Medaillen
10 Kilometer Laufen, 150 Kilometer Velofahren und nochmals 30 Kilometer Laufen: Dieses Wochenende findet der härteste Duathlon der Schweiz in Zofingen zum 36. Mal statt – und damit zum 17. Mal die offizielle Langdistanz-Weltmeisterschaft im Duathlon. Seit der Anpassung der Strecke vor zwei Jahren mit rund 200 Höhenmetern weniger sind Siegerzeiten unter sechs Stunden möglich. Die Rennen der letzten Jahre zeigten: Gute Zeiten und packende Duelle sind garantiert. Der Powerman-Zofingen bleibt eine grosse Bühne des Duathlonsports.
Es soll spannend werden, da es einige unterschiedliche Sieganwärter gibt. Darunter auch ein Schweizer: Jens-Michael Gossauer hofft auf ein weiteres Edelmetall. Er stand in Zofingen bereits dreimal auf dem Podest: 2019 und 2021 als Zweiter, letztes Jahr als Dritter. «Aus jeder Teilnahme konnte ich meine Lehren ziehen und hoffe, dass dieses Jahr alle Puzzleteile zusammenpassen werden», sagt er. In dieser Saison gewann Gossauer neben dem nationalen Meistertitel auch den Linthathlon, den Grenchenberglauf und den Duathlon in Wallisellen.
Topfavorit bei den Männern ist Émile Blondel-Hermant. Der 31-jährige Franzose gewann im vergangenen Jahr und will seinen Titel verteidigen. Seine Saison begann schwierig, denn Mitte Februar wurde ihm ein Bruch im Kreuzbein diagnostiziert.
Seine Wintervorbereitung wurde dadurch stark beeinträchtigt. «Ich konnte wochenlang nicht laufen und habe versucht, dies durch Radtraining, ein wenig Schwimmen und Konditionstraining auszugleichen», sagt Blondel-Hermant. Trotz dieser Herausforderung und dem späten Saisonstart fanden er und sein Trainer die ideale Strategie, um wieder möglichst bald in Form zu sein.
Mit Erfolg, denn bereits Ende April gewann er die Sprint-EM in Polen. Im Juni folgte dann der fünfte Platz bei der Duathlon-WM sowie dem WM-Titel im Mixed-Staffellauf in Spanien und im Juli holte er dann Gold beim Duathlon von Alpe d’Huez. Das zeigt: Der Titelverteidiger ist in Topform und will sich erneut WM-Gold in Zofingen holen.
Duell der beiden Powerman-Sieger?
Sein wohl grösster Herausforderer ist Simon Jørn Hansen. Vor zwei Jahren gewann er in Zofingen vor dem Franzosen. Letztes Jahr verzichtete er auf den Start – nun ist er zurück. Im April konnte der Däne seinen WM-Titel in der Duathlon Mitteldistanz in Deutschland erfolgreich verteidigen.

Bild: Michael Herrmann
Ebenfalls zum Favoritenkreis zählt der Franzose Matthieu Bourgeois, der 2022 Weltmeister wurde und in Zofingen letztes Jahr ebenfalls nicht startete. Mit Fabian Holbach ist jemand dabei, der in Zofingen schon zweimal auf dem Podest stand. 2022 gewann der Deutsche Silber, ein Jahr darauf Bronze. Reicht es dieses Jahr zu Gold?
Kein Weg führt an Merle Brunnée vorbei
Bei den Frauen führt auch dieses Jahr kein Weg an Merle Brunnée vorbei. Die Deutsche hat bereits drei WM-Titel auf der Langdistanz gesammelt und will in Zofingen den vierten holen. «Die Saison läuft bislang fantastisch», sagt die 31-Jährige. Besonders wichtig war für sie der Titel bei der Mitteldistanz-WM in Alsdorf. «Aber auch im Triathlon hatte ich auf Lanzarote, in Abu Dhabi und in Roth drei tolle Rennen.» Beim Ironman auf der Kanareninsel erreichte Brunnée den starken dritten Platz. Sie will sich in der Triathlon-Weltspitze etablieren und im Oktober am Ironman in Hawaii starten.

Bild: Manuel Geisser
Wer sie um einen Sieg in Zofingen herausfordern will, bleibt eine spannende Frage: Im Elitefeld startet Ramona Rieder. Die Zürcherin belegte 2024 den sechsten Platz und erreichte in diesem Jahr in Alsdorf Rang neun. Im Kurzdistanz-Rennen will zudem Anna Zehnder ihren Titel verteidigen. Die Seeländerin holte im Juni den Weltmeistertitel im Cross-Duathlon in Pontevedra und ist in Topform.