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Der Vitaminmarkt ist unter Druck: DSM-Firmenich ergreift Massnahmen – Kündigungen soll es aber keine geben

Der schweizerisch-niederländische Weltkonzern hat am Werk in Sisseln verschiedene Massnahmen ergriffen, um der starken Konkurrenz aus China trotzen zu können. Kündigungen oder Kurzarbeit konnten so nach Angaben des Konzerns vermieden werden. Noch offen ist, welchen Einfluss der Verkauf des Bereichs Tiernahrung auf den Standort in Kaiseraugst haben wird.

Aus dem DSM-Firmenich-Werk in Sisseln sind derzeit allerlei Gerüchte zu vernehmen. Der schweizerisch-niederländische Weltkonzern sei daran, einzelne Bereiche neu zu organisieren oder zu redimensionieren. Auch von einem Stellenabbau ist die Rede. Hintergrund ist demnach die anspruchsvolle Lage auf dem Vitaminmarkt.

Auf Anfrage räumt Mediensprecher Patrick Weiss ein: «Das Vitamingeschäft war letztes Jahr durch höhere Energiekosten und Inflation sowie tiefere Vitaminpreise stark beeinträchtigt.» Bereits im vergangenen Jahr reagierte der Konzern darauf: Im Werk in Sisseln wurden verschiedene «Massnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit» eingeleitet, «um kurzfristig auf die veränderte Nachfrage, Inflation und Energiepreise zu reagieren», wie es Weiss im Dezember nannte.

Keine Kündigungen wegen strategischen Anpassungen

Heisst konkret: Die Produktion von Vitamin A und E wurde gedrosselt, teils stillgelegt, um die Lagerbestände abzuschmelzen. Die Anzahl der temporär Angestellten wurde teilweise reduziert. Kündigungen von Festangestellten habe es aber keine gegeben und auch keine Kurzarbeit, so Weiss.

An dieser Aussage hält er auch jetzt fest. Die Massnahmen seien erfolgreich eingeleitet worden, «um die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen und europäischen Produktionsstandorte insbesondere gegenüber den Wettbewerbern aus China zu verbessern», so Weiss. «Die strategischen Anpassungen im Vitamingeschäft sind auf gutem Weg und haben im Werk in Sisseln zu keinen Kündigungen und keiner Kurzarbeit geführt.»

DSM-Firmenich beschäftigt am Standort unverändert rund 1000 Mitarbeitende, wobei Weiss anfügt: «Je nach Geschäftsgang und Auftragslage kann es aber immer zu Anpassungen in der Produktionsplanung und zu kleineren Verschiebungen bei den Mitarbeiterzahlen kommen.»

Verkauf geht wohl 2025 über die Bühne

Der Mediensprecher verweist weiter auf den im Februar angekündigten Verkauf des Geschäftsbereichs Tierernährung und Tiergesundheit. Der Bereich verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. «Wir befinden uns in einer frühen Phase des Ausgliederungsprozesses», sagt Weiss. Aktuell geht der Konzern davon aus, «im Laufe des Jahres 2025» den Bereich ausgliedern zu können.

Der Bereich ist in Kaiseraugst ansässig. Ob und welchen Einfluss die Ausgliederung auf den Standort hat, bleibt vorerst offen. Weiss sagt: «DSM-Firmenich bleibt dem Geschäft, seinen Mitarbeitenden und seinen Kunden verpflichtet, während das Unternehmen in eine neue Eigentümerstruktur überführt wird, um sein volles Potenzial zu entfalten.»