Sie sind hier: Home > Aarau > Soll die Energieversorgerin Eniwa Gross-Batteriespeicher bauen? Ja, finden zwei SP-Einwohnerräte

Soll die Energieversorgerin Eniwa Gross-Batteriespeicher bauen? Ja, finden zwei SP-Einwohnerräte

Was tun mit überschüssiger Energie? Die SP hat einen Vorschlag und bittet den Stadtrat, diesen bei der Energieversorgerin Eniwa einzubringen.

Das Baselbieter Primeo Energie, welche auch 17 Gemeinden in der Grossregion Olten Strom liefert, baut neben dem Unterwerk in Kappel SO einen der grössten Batteriespeicher der Schweiz. Damit können gemäss Projektwebsite 65 Megawattstunden Energie gespeichert werden. Das reicht aus, um 35’000 Haushalte während zwei Stunden mit Strom zu versorgen.

Die Grundidee: Zu Zeiten, an denen überschüssiger Strom entsteht, wird er zwischengespeichert und bei Bedarf wieder ins Netz eingespiesen. «Die geplante Grossbatterie soll eingesetzt werden, um wetterbedingte Schwankungen der stark wachsenden erneuerbaren Stromproduktion auszugleichen», wird der Projektmanager auf der Website der deutschen Firma Intilion, die das Projekt zusammen mit Primeo realisiert, zitiert. Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen.

Die Bauprofile zeigen das Ausmass der Speicheranlage. Sie ist heute bereits im Bau.
Bild: Bruno Kissling

Das wäre doch auch etwas für die Eniwa AG, finden zwei Aarauer SP-Einwohnerräte. Daniel Fondado und Benedict Ammann haben deshalb namens ihrer Fraktion ein Postulat eingereicht. Sie fordern den Stadtrat auf, via seine Vertreter im Verwaltungsrat – aktuell Hanspeter Hilfiker und Werner Schib – die Geschäftsleitung mit der Umsetzung von Energiespeicheranlagen im Versorgungsgebiet der Eniwa zu beauftragen.

Auch solle die Eignerstrategie der Stadt – ihr gehört die Eniwa zu rund 95 Prozent – wie folgt angepasst werden: «Die Eniwa hat sicherzustellen, dass Überschüsse aus erneuerbarer Energieerzeugung in eigenen Speicheranlagen gespeichert werden.» Und: «Von einer Abregelung dieser Erzeugungsanlagen ist zukünftig abzusehen. Die betriebseigenen Speicheranlagen dürfen auch für Systemdienstleistungen eingesetzt werden; die Speicherung von eigenen Produktions-Überschüssen hat jedoch Vorrang.»

Mit der Zunahme der produzierten Solarenergie bestehe die Gefahr, dass nicht die gesamte, erzeugte Energie von den Verbrauchern genutzt werden könne, argumentieren Fondado und Ammann. «Als Ergänzung zu bestehenden Speicherlösungen – wie den grossen Stauseen in den Alpen – ist es zielführend, auch lokale Speicherlösungen einzusetzen.» Eine Anlage wie in Kappel benötige nur eine Fläche, die ungefähr einem Drittel eines Fussballfeldes entspreche, rechnen sie vor.

Zudem seien solche Speicher auch aus wirtschaftlicher Sicht für Eniwa interessant, finden die SP-Einwohnerräte. «Zum einen müssten Photovoltaik-Anlagen bei Überproduktion im eigenen Versorgungsgebiet zukünftig nicht mehr abgeregelt werden, was es ermöglicht, die eigene Solarenergie bedarfsgerecht zu nutzen. Andererseits kann Eniwa über eine solche Anlage auch überschüssigen PV-Strom zu tiefen Preisen vom Markt einkaufen.»