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Nach Riesen-Knatsch: BAG-Vize Nora Kronig wird neue Direktorin des Roten Kreuzes

Nora Kronig wird neue Direktorin des Schweizerischen Roten Kreuzes. Ein Jahr nach der Entlassung des Direktors und dem Rücktritt der Präsidentin ist die Spitze der grössten Humanitären Organisation der Schweiz damit wieder komplett.

Rund ein Jahr nach dem grossen Knall hat das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) die Weichen für den Neustart gestellt. Nach der Wahl Thomas Zeltners zum neuen Präsidenten im Sommer hat der Rotkreuz-Rat mit Nora Kronig nun auch eine neue Direktorin gewählt. Die Leiterin der Abteilung Internationales im Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird ihren neuen Spitzen-Job voraussichtlich am 1. Mai antreten.

Kronig stand in der Coronapandemie namentlich wegen der Beschaffung und Verteilung des Impfstoffs zeitweise im Fokus der Öffentlichkeit. Unter anderem aufgrund der Erfahrung mit solch komplexen Projekten bringe sie «die besten Voraussetzungen» mit zur Leitung der grössten humanitären Organisation der Schweiz, schreibt der Rotkreuz-Rat in seiner Mitteilung vom Freitag. Und Präsident Zeltner bezeichnet die 43-Jährige in der Mitteilung als «ideale Persönlichkeit für diese Aufgabe.»

Das BAG «gratuliert» seiner scheidenden Vize-Direktorin Nora Kronig in einer Mitteilung vom Freitag zur neuen Funktion «und bedauert gleichzeitig ihren Weggang sehr». Und das Bundesamt dankt «für ihren ausserordentlichen Einsatz für das Schweizer Gesundheitswesen».

SRK-Spitze nach Machtkampf neu besetzt

Wie nun Kronig hat auch Zeltner eine BAG-Vergangenheit. Ab 1991 war dieser 18 Jahre lang Direktor des Bundesamtes für Gesundheit. Danach präsidierte der heute 75-jährige Arzt und Rechtswissenschaftler bis zur Wahl zum SRK-Präsidenten die Blutspendesektion des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zeltner folgte in dem Amt auf Barbara Schmid-Federer.

Nora Kronig wird an der SRK-Spitze indirekt auf Karolina Frischkopf sowie auf den geschassten langjährigen Rotkreuz-Direktor Markus Mader folgen. Vergangenen Herbst war bekannt geworden, dass auch die bisherige SRK-Vize und Direktorin ad interim das Rote Kreuz verlässt.

Grösse humanitäre Organisation der Schweiz

Frischkopf wird ab März erste Direktorin des Hilfswerks der Evangelischen Kirche Schweiz (Heks). Die Übergangsphase bis zum Antritt der neuen SRK-Direktorin will die Organisation mit einer internen Lösung bestreiten.

Das SRK gilt mit 500’000 Mitgliedern als grösste humanitäre Organisation der Schweiz. Dem Schweizerischen Roten Kreuz, das laut eigenen Angaben auch in 38 Ländern weltweit im Einsatz ist, gehören 24 Kantonalverbände an sowie vier Rettungsorganisationen, der Blutspendedienst und der Rotkreuzdienst. Das SRK ist nicht zu verwechseln mit dem weltweit tätigen Internationalen Roten Kreuz (IKRK). Dieses hat seinen Sitz ebenfalls in der Schweiz.