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Schweizer Firma hilft bei Milliardenbetrug: Bund reicht Klage ein

Im Skandal um gestohlene Gelder beim malaysischen Staatsfonds 1MDB wird in der Schweiz zwei Führungspersonen von Petrosaudi der Prozess gemacht.

Es ist eine wahnsinnige Summe: 1,8 Milliarden Dollar sollen zwei Führungspersonen des Energiekonzerns Petrosaudi veruntreut und gewaschen haben. Die Bundesanwaltschaft (BA) hat am Dienstag Anklage gegen diese beiden mutmasslichen Betrüger eingereicht.

Dabei geht es um die Affäre mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB. Die Beschuldigten und weitere Personen sollen die Verantwortlichen des Staatsfonds mittels eines Joint Ventures getäuscht haben. Dabei sollen mehrere 100 Millionen Dollar abgezweigt worden sein.

Mit diesen Geldern wurden unter anderem Immobilien in der Schweiz und in London gekauft und Kapital geschaffen. Auch sollen die Beschuldigten das Geschäft der Westschweizer Firma Petrosaudi ausgebaut haben, «aus dem sie ein hohes Einkommen erzielten und sich einen aufwendigen Lebensstil leisteten», wie die BA schreibt.

Ehemaliger Premier bereits verurteilt

Gesamthaft wurden in der Schweiz im Zusammenhang mit dieser Untersuchung Vermögenswerte von zirka 192 Millionen Franken beschlagnahmt. Dabei seien die Liegenschaften nicht eingerechnet. Die Hauptverhandlung findet vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona statt.

Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Staatsfonds 1MDB gibt es rund um den Globus. Unter anderem wurde auch der ehemalige Premierminister von Malaysia, Najib Razak, zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Auch in der Schweiz werden noch weitere Untersuchungen geführt. Der Justizminister der USA hat den Fall 1MDB als «den bisher grössten Fall von Kleptokratie» bezeichnet. Mehr als 3 Milliarden Dollar sollen aus dem Fonds gestohlen worden sein. (mg)