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Zwei neue Kantonsschulen: Bildungsdirektor Alex Hürzeler will in Lenzburg und Windisch bauen

Bisher ging man davon aus, dass die zusätzliche Kantonsschule im Aargauer Mittelland entweder in Lenzburg oder in Windisch entstehen würde. Nun legt der Regierungsrat einen Plan vor, der Neubauten an beiden Standorten vorsieht – zudem sollen die Alte Kanti Aarau und die Kanti Wohlen ausgebaut werden.

Derzeit hat der Aargau sechs Kantonsschulen: Die Alte und die Neue Kanti Aarau, die Kanti Baden, die Kanti Wettingen, die Kanti Wohlen und die Kanti Zofingen. Bis im Sommer 2029 entsteht in Stein im Fricktal die siebte Aargauer Kantonsschule – doch das reicht nicht, um genügend Platz für die wachsende Zahl der Mittelschülerinnen und -schüler zu schaffen. Die bestehenden Kantonsschulen waren im Schuljahr 2022/23 zu durchschnittlich 112 Prozent ausgelastet.

Auch im Aargauer Mittelland braucht es eine weitere Kantonsschule – der Standort hätte eigentlich schon seit zwei Jahren bestimmt sein sollen. Dies sah der Planungsbericht «Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045» vor, im Vordergrund standen dabei Lenzburg und Windisch. Dass sich der Entscheid verzögerte, löste einigen Unmut aus, im April kritisierten mehrere Grossratsmitglieder der SP deshalb das Bildungsdepartement.

Lenzburg und Windisch, statt Lenzburg oder Windisch

Nun hat der Regierungsrat entschieden: Am Donnerstag präsentierte Bildungsdirektor Alex Hürzeler an einer Medienkonferenz den Standortvorschlag für die neue Kantonsschule. Dabei gab es eine Überraschung: Gebaut werden soll nicht in Lenzburg oder Windisch, sondern in Lenzburg und Windisch. Daneben ist ein Ausbau der bestehenden Alten Kanti Aarau und der Kanti Wohlen geplant.

Die Anhörung zu diesem Vorschlag dauert vom 22. Juni bis zum 29. September, im Anhörungsbericht werden fünf Varianten dargestellt, wie der zusätzliche Platzbedarf an den Aargauer Mittelschulen bis ins Jahr 2050 gedeckt werden kann. Das Entwicklungspotenzial an den bestehenden Standorten Aarau und Wohlen sowie an den potenziellen neuen Standorten Lenzburg und Windisch wird dabei in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert.

Die verschiedenen Varianten werden «bezüglich der gesamthaften Bedarfsabdeckung, der Passung des Einzugsgebiets und des Potenzials sowie des Bedarfs an Übergangslösungen beurteilt», wie die Staatskanzlei in einer Mitteilung schreibt. Der Regierungsrat favorisiert eine Lösung, welche die Planung einer neuen Mittelschule in Lenzburg und Windisch vorsieht. Dafür müssen die Standorte Lenzburg (Zeughausareal) und Windisch (Areale Bachthalen und Mülimatt) im Schulgesetz eingetragen und im Richtplan festgesetzt werden.

Neubauten sollen bis 2050 reichen und flexibel anpassbar sein

Zudem sollen die Alte Kantonsschule Aarau sowie die Kantonsschule Wohlen ausgebaut werden. Voraussetzung für die Erweiterung der Alten Kantonsschule Aarau ist das Freiwerden des Karl-Moser-Hauses, das heute von der Kantonalen Schule für Berufsbildung belegt wird. Diese könnte dank einem Arealabtausch der Sportanlage Telli (Kanton) mit der Schulanlage Zelgli (Stadt) in das freiwerdende Bezirksschulhaus Zelgli verlegt werden. Zur Umsetzung des Abtauschs wird dem Grossen Rat ein Verpflichtungskredit für den Landerwerb beantragt.

Die vom Regierungsrat bevorzugte Lösungsvariante generiert gemäss Mitteilung «ausreichende Raumkapazitäten bis zum Planungshorizont 2050 und bietet zudem eine langfristige zusätzliche Ausbaureserve in Aarau». Das modulare Vorgehen ermögliche jederzeit Korrekturen bei der zeitlichen Staffelung und des Fassungsvermögens der einzelnen Standorte, sollten sich die Schülerzahlen anders als erwartet entwickeln.