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Luzernerin beleidigte Angestellte in Aarauer Hotel – die Nacht musste sie in einer Zelle verbringen

Eine 40-Jährige ist mehrfach negativ aufgefallen. Sie hat sich nicht nur mit Angestellten, sondern auch mit der Polizei angelegt und wird deshalb gebüsst.

Es ist der 1. April, als in einer Aarauer Hotellobby eine 40-jährige Frau lautstark in ihr Telefon schimpft. Sie dreht sich zu einer Hotelangestellten um und wird auch ihr gegenüber ausfällig, bezeichnet sie als «Schlampe», «dumme Kuh» und «Arschloch». Das lässt sich die Mitarbeiterin nicht gefallen und fordert die Frau auf, das Hotel zu verlassen.

Zwar begibt sich die schimpfende Frau tatsächlich nach draussen, doch dort setzt sie ihre verbalen Attacken fort. Schliesslich erklärt ihr die Hotelangestellte, sie solle das Gelände verlassen, sonst rufe sie die Polizei. «Mach das doch», soll die Frau gesagt haben, und ihre Kontrahentin daraufhin mit der linken Hand weggestossen haben. Da ist es etwa 19.45 Uhr.

Polizei versucht, ein Taxi zu organisieren

Noch am selben Tag, gegen 21.30 Uhr, taucht die Frau bei einer «Coop Pronto»-Tankstelle auf. Dort verlangt sie nun, dass jemand den Notruf alarmiert. Als Mitarbeitende nachfragen, um was für einen Notfall es sich handle, beginnt die Frau erneut, das umstehende Personal zu beschimpfen. Deshalb ruft dann tatsächlich jemand die Polizei.

Als die Patrouille eintrifft, stellen die beiden Polizisten fest, dass die Frau sichtlich alkoholisiert ist. Trotz mehrfacher Nachfrage kann sie nicht erklären, warum sie so aufgebracht ist. Draussen beruhigt sie sich schliesslich, wird von den Polizisten wegen der Kälte wieder in den Eingangsbereich des Tankstellenshops gebeten. Einer von ihnen will der Frau ein Taxi organisieren.

Eine Patrouille der Kantonspolizei Aargau musste eingreifen – die Frau musste einen Tag in Untersuchungshaft verbringen.
Symbolbild: Dominic Kobelt

Gleichzeitig möchte er «die polizeilichen Registraturen abfragen», wie es in einem Strafbefehl heisst, der kürzlich rechtskräftig wurde. Dazu nimmt er sein Mobiltelefon aus der Tasche. Die 40-jährige Luzernerin versucht, auf das Handydisplay zu blicken. Als sie mehrmals aufgefordert wird, dies zu unterlassen, wird sie erneut ausfällig.

Staatsanwaltschaft spricht bedingte Freiheitsstrafe aus

Die Frau schlägt einem der Polizisten gegen die Schulter und wird schliesslich mit einer Festhaltetechnik aus der Tankstelle geführt. Doch auch draussen verhält sie sich dermassen unkooperativ, dass sich die Beamten veranlasst sehen, der Frau Handfesseln anzulegen. Diese wehrt sich mit aller Kraft, tritt um sich und wird schliesslich zu Boden geführt. «Aufgrund des fortwährenden aggressiven Verhaltens der Beschuldigten mussten sodann zusätzliche Patrouillen der Kantonspolizei Aargau sowie der Stadtpolizei Aarau zur Unterstützung des Transports aufgeboten werden», heisst es im Strafbefehl.

Die Beschuldigte verbrachte einen Tag in Untersuchungshaft und wurde nun von der Staatsanwaltschaft wegen mehrfacher Beschimpfung und mehrfacher Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 160 Tagen, einer bedingten Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 40 Franken und einer Busse von 2000 Franken verurteilt. Hinzu kommen Strafbefehlsgebühren von 1600 Franken.