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Suchthilfe Aargau meldet hohe Nachfrage: Wegen diesen Substanzen gab es die meisten Beratungen

Die Dienstleistungen der Suchtprävention Aargau und der Suchtberatung waren im vergangenen Jahr stark gefragt. Das zeigt die Statistik der beiden Organisationen, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

Die Themen Alkohol und Drogen beschäftigten auch im Jahr 2023 viele Aargauerinnen und Aargauer. Die Suchtprävention Aargau verzeichnete im vergangenen Jahr 10’538 direkte Begegnungen, wie die Organisation in ihrer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Davon nahmen 2’616 Personen eine Beratung wahr. Dies entspricht 311 Personen mehr als im Vorjahr.

892 Betroffene und 436 Angehörige meldeten sich neu bei der Suchtberatung ags. Die Podcasts der Suchtprävention Aargau wurden 17’007 Mal angeklickt. Bei 9’585 Ausleihen wies die Mediothek 2’891 Kontakte mit Kundinnen und Kunden aus.

Alkohol, Kokain und Glückspiele

Die grössten Zunahmen verzeichneten Alkohol (+145) und Kokain (+63). 129 Personen waren neu in gemeinsamer Behandlung von Suchtmedizin und Suchtberatung. Über das nationale Portal SafeZone versandten die Fachpersonen der Suchtberatung ags 339 Nachrichten.

10’550 Spritzen wurden im Rahmen der Safer-Use-Strategie, welche die nebensächlichen und vermeidbaren Schäden beim Drogenkonsum minimiert, abgegeben. Im Auftrag des Grand Casino Baden verfasste die Suchtberatung ags 85 Spielsuchtabklärungsberichte.

Kantonsbeiträge an Suchtberatung reichen nicht aus

Erst im Oktober letzten Jahres beklagte Hans Jürg Neuenschwander, Geschäftsführer der Suchthilfe Aargau, in einem Interview, dass immer mehr Personen die Suchtberatung in Anspruch nehmen, die jährlichen Kantonsbeiträge aber bei weitem nicht ausreichen. Diese Beiträge für ambulante Suchtberatung und Suchtprävention waren 2023 bereits Mitte Oktober aufgebraucht.

Für die Suchtberatungsstelle in Zofingen sucht die Organisation derzeit eine Fachperson Suchtberatung, vorzugsweise einen «Mann oder eine als Mann gelesene Person», wie es in der Stellenausschreibung heisst. Auf Anfrage erklärt die Organisation, dass dies mit der Konstellation des Zweierteams in Zofingen zu tun habe. Weil die künftige Arbeitskollegin eine Frau ist, möchte man lieber eine männliche Fachperson engagieren. Schliesslich gebe es auch Klienten, die ihre Suchtprobleme nur einem Mann anvertrauen möchten. (luk)