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Kampf der Verlierer: Holt Baschi endlich seinen Swiss Music Award? Oder doch erstmals Gölä?

Mit drei Nominierungen führt der Rapper mit kosovarischen Wurzeln das Rennen um die diesjährigen Swiss Music Awards (SMA) an. Neu öffnet sich der grösste Musikpreis der Schweiz gegenüber der Volks- und Ländlermusik und führt zwei neue Kategorien ein. 

Das wird spannend: In der Kategorie «Best Male Act» kämpfen drei Musiker um die Krone, die bisher immer leer ausgegangen sind. Es ist der Kampf der Verlierer. Der Baselbieter Baschi ist schon viermal nominiert worden, Gölä sogar siebenmal und EAZ schon zweimal.

Doch alle hatten bisher das Nachsehen. Gölä hat im letzten Jahr immerhin als Büetzer Bueb mit Trauffer einen Award gewonnen, aber noch nie als Solokünstler. Das Nachsehen hatte im letzten Jahr auch EAZ, als er als grosser Favorit in der Kategorie «Best Hit» überraschend von L Loko x Drini geschlagen wurde.

Zumindest für einen der Nominierten wird das sehnliche Warten auf einen der begehrten Betonklötze also ein Ende haben. Das Rennen ist offen, aber EAZ hat mit drei Nominationen die besten Karten.

In den anderen Hauptkategorien herrscht dagegen nur wenig Spannung. Es wäre eine Sensation, wenn sich Züri West in der Kategorie «best group» nicht gegen die Vokalgruppe Heimweh und das Walliser Schwyzerörgeliquartett Genderbüebu durchsetzen würde. Schon die Nomination der Genderbüebu ist eine faustdicke Überraschung. Wurde doch bisher die Schweizer Volks- und Ländlermusik von den Swiss Music Awards ausgeschlossen.

Volks- und Ländlermusik erobern die SMA

Die Swiss Music Awards hatten sich einst als reiner Pop-Award definiert. Sogar Schlager blieb anfänglich ausgeschlossen. Die stilistische Öffnung auch zur Volksmusik ist aber zu begrüssen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Übergänge immer fliessender werden. Schliesslich haben auch der Männerchor Heimweh und die Stubete Gäng einen stark volkstümlichen Charakter.

Verdient ist die Nomination der Genderbüebu alleweil. Haben sie doch mit ihrem Album «Dankbarkeit» Platz 10 in der Jahres-Hitparade erreicht. Die Öffnung gegenüber der Schweizer Volksmusik wird auch durch die Nomination des Ländlertrios Rusch-Büeblä unterstrichen, das mit ihrem Album «Meitli tanz!» immerhin auf Platz 82 der Album-Hitparade steht. Gegen den ESC-Sänger Remo Forrer dürfte das Trio in der Kategorie «Breaking Act» aber einen schweren Stand haben. Erst recht der Sänger und Komponist Nuit Incolore aus der Romandie.

Favoritin bei den Frauen ist sicher Schlager-Queen Beatrice Egli. Sie ist bereits zum zehnten Mal für einen Swiss Music Award nominiert und hat dreimal schon gewonnen. Doch Publikumsliebling Joya Marleen trauen wir eine Überraschung zu. Erstmals nominiert ist in der Kategorie «Best Female Act» auch die Aargauer Rock-Röhre Seraina Telli, die es mit ihrem Album «Addicted to Color» auf Platz eins der Schweizer Albumcharts geschafft hat.

Klarer Favorit in der Kategorie «Best Hit» ist Rapper EAZ, dessen Titel «Juicy» sich als einziger Schweizer Song in der Jahres-Hitparade rangieren konnte (Platz 49). Nominiert sind weiter «Watergun» von Remo Forrer sowie «Amigo» von Hecht.

Prestigeträchtige Kategorien

Spannender, da unerwarteter, sind jeweils die Nominationen für jene Kategorien, die sich nicht aus den Verkaufszahlen des Vorjahres ergeben, sondern von Jurys bestimmt werden. In der renommierten Kategorie «Best Live Act» sind Trauffer, Black Sea Dahu und die Berner Kultband Patent Ochsner geadelt worden.

Prestigeträchtig ist auch die Kategorie «Artist Award», in der Schweizer Künstler und Musikschaffende bestimmen, wer aus ihren Reihen ausgezeichnet werden soll. In diesem Jahr sind es die Rock- und Metalband Illumishade, die Sängerin und Songwriterin Nola Kin und Odd Beholder, das Projekt der Schweizer Musikerin Daniela Weinmann. Begehrt sind auch die Nominationen für das «Best Talent». Hier ringen die Freiburger Shuttle, die Appenzeller Sängerin Riana und die Aargauer Band Soft Loft um Sängerin Jorina Stamm um den Award (siehe unten stehender Artikel).

Mit den zwei neuen Kategorien «Best Streaming Artist» und «Most Rising Artist Social Media» soll gemäss SMA die Vielfalt und Innovation der Schweizer Musikszene gewürdigt werden. Als beste Streaming-Artisten sind EAZ, Hecht und Stubete Gäng nominiert worden. In der Kategorie «Most Rising Artist Social Media» sind es die Zürcher Rapperin Gigi (@badbgigii), die Solokünstlerin Phanee de Pool aus dem Berner Jura (@phanee_de_pool) und der Aargauer Rapper Rio de Don (@riodedon) die Chance auf einen Award.

Das Public-Voting auf www.swissmusicawards.ch/voting ist eröffnet. Verliehen werden die Trophäen am 8. Mai im Hallenstadion Zürich. 3+ überträgt.

Best Female Act
Beatrice Egli, Joya Marleen, Seraina Telli

Best Male Act
Baschi, EAZ, Gölä

Best Group
Genderbüebu, Heimweh, Züri West

Best Breaking Act
Nuit Incolore, Remo Forrer, Rusch-Büeblä

Best Live Act
Black Sea Dahu, Patent Ochsner, Trauffer

Best Talent
Riana, Shuttle, Soft Loft

Best Act Romandie
Baby Volcano, Nnavy, Slimka

Best Streaming Act
EAZ, Hecht, Stubete Gäng

Most Rising Artist Social Media
Gigi (@badbgigii), Phanee de Pool (@phanee_de_pool), Rio de Don (@riodedon)

Best Hit
EAZ für «Juicy», Hecht für «Amigo», Remo Forrer für «Watergun»

Artist Award
Illumishade, Nola Kin, Odd Beholder

Best Solo Act International
Ayliva. Metro Boomin, Miley Cyrus

Best Group International
David Guetta & Bebe Rexha, Måneskin, The Rolling Stones

Best Breaking Act International
Nina Chuba, SZA, Tiakola

Best Hit International
David Guetta & Bebe Rexha für «I’m Good (Blue)», Miley Cyrus für «Flowers», Rema für «Calm Down»