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«Titan»-Trümmerteile geborgen – mit mutmasslich menschlichen Überresten

Lange und intensiv wurde nach dem verschollenen Tauchboot «Titan» in der Nähe des «Titanic»-Wracks im Nordatlantik gesucht. Gefunden wurden nur seine Trümmer. Nun bringt ein Schiff erste Wrackteile an Land.

Gut eine Woche nach dem Verschwinden der «Titan» im Nordatlantik sind Trümmerteile des verunglückten Tauchboots an Land gebracht worden. Wie die US-Küstenwache am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, wurden auch mutmasslich menschliche Überreste geborgen, die nun von Fachleuten in den USA untersucht werden sollen. Nach Angaben der Behörde hatte das Schiff «Horizon Arctic» die Wrackteile am Mittwoch nach St. John’s auf der kanadischen Insel Neufundland gebracht.

«Es gibt noch viel zu tun, um all die Faktoren zu ergründen, die zu dem katastrophalen Verlust der «Titan» geführt haben», teilte Jason Neubauer von der US-Küstenwache mit, der die Untersuchungen der Behörde leitet. Die Ermittlungen seien notwendig, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole.

Rumpf implodierte wegen Wasserdruck

Das Tauchboot war am Sonntag vor einer Woche verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des «Titanic»-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet. Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des «Titanic»-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt.

Damit war klar: Die fünf Insassen waren tot. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die «Titanic» liegt in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.

Das kanadische Schiff «Horizon Arctic», das nun die Trümmer der «Titan» aus dem Wasser hob, war auch massgeblich an der Suche des Tauchboots beteiligt. Es hatte einen ferngesteuerten Tauchroboter eingesetzt, der schliesslich auf die Trümmer der «Titan» stiess. Die US-Küstenwache leitete umfangreiche Untersuchungen ein und arbeitet dabei nach eigenen Angaben auch mit internationalen Partnern zusammen, darunter der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde. (dpa)