
Knall drei Tage vor Grand-Slam-Turnier: Jannik Sinner trennt sich von zwei engen Betreuern
Jannik Sinner lässt kurz vor Wimbledon mit zwei Trennungen aufhorchen. Wie er am Samstag bestätigt, trennt sich der Italiener von Fitnesstrainer Marco Panichi und Physiotherapeut Ulises Badio. Drei Tage vor Turnierbeginn.
Auf die Trennungen angesprochen, sagt Sinner, etwas kryptisch: «Nichts ist vorgefallen. Manchmal hat ein Spieler das Gefühl, er brauche etwas anderes.»
Erst seit Herbst 2024 im Team
Panichi und Badio, zuvor jahrelang an der Seite von Novak Djokovic, gehörten erst seit September 2024 zu Sinners Entourage. Sie ersetzten Fitnesstrainer Umberto Ferrara und Physiotherapeut Giacomo Naldi. Diese hatte Sinner abgesetzt, nachdem er im Frühling des vergangenen Jahres im Training zwei Mal positiv auf die verbotene Substanz Clostebol getestet worden war.

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Der 23-Jährige hatte damals erklärt, die Substanz sei mit einer Crème bei einer Behandlung über die Hände seines damaligen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) hatte Sinner zunächst freigesprochen, weil ihm kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte. Später wurde er für drei Monate gesperrt und kehrte erst im Mai zurück.

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Schwache Bilanz in Fünfsätzern
Sinner führt die Weltrangliste seit einem Jahr an und gewann im Januar zum zweiten Mal in Folge die Australian Open. Als Achillesferse gilt sein lange wenig austrainierte und fragile Körper. Immer wieder plagten ihn in der Vergangenheit Krämpfe. Seine Bilanz in Fünfsätzern: 6:10. Zuletzt verlor er den Final der French Open nach 2:0-Satzführung und drei nicht genutzten Matchbällen gegen Carlos Alcaraz.
Zum Vergleich: Carlos Alcaraz hat 13 seiner 14 Fünfsätzer gewonnen.

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Sinner in Wimbledon noch ohne Final
Dennoch machte Sinner im physischen Bereich zuletzt Fortschritte. Während seiner Dopingsperre legte er massiv an Muskelmasse zu– an den Beinen, Armen und am Gesäss. Auch deshalb erstaunt die Trennung von Panichi und Badio kurz vor dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Wimbledon ist das einzige Major-Turnier, bei dem Sinner noch nie im Final stand. Vor zwei Jahren erreichte er den Halbfinal, verlor diesen aber gegen Novak Djokovic, im Vorjahr scheiterte er im Viertelfinal in fünf Sätzen am Russen Daniil Medwedew.

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In Wimbledon trifft Sinner in der ersten Runde auf Landsmann Luca Nardi (21, ATP 94). Wer Marco Panichi und Ulise Badio ersetzt, ist noch unklar. Ergänzt wird die Entourage um die Trainer Darren Cahill und Simone Vagnozzi mit dem Osteopathen Andrea Cipolla.