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Heizöl schlägt massiv auf: Inflation steigt im April um 2,5 Prozent – Wirtschaft profitiert weiter von Lockerungen

Der Ukraine-Krieg macht das Leben für die Schweizer Bevölkerung teurer. Auch im April sind die Konsumentenpreise nochmals gestiegen. Trotz Ukraine-Krieg und Inflation bleiben die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft jedoch gut.

Der Landesindex der Konsumentenpreise ist im April um 0,4 Prozent gestiegen und erreichte den Stand von 103,3 Punkten. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mit. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug die Teuerung sogar 2,5 Prozent. Sie hat damit den bereits grossen Preissprung von 2,4 Prozent im April 2022 nochmals leicht übertroffen. Grund dafür ist der noch immer anhaltende Ukraine-Krieg, der insbesondere die Rohstoffpreise von Importprodukten explodieren lässt.

Das BFS nennt verschiedene Faktoren, die für den Anstieg verantwortlich sind. Mit 75,6 Prozent im vergangenen Monat am stärksten angestiegen ist der Preis für Heizöl. Auf Platz zwei liegt der Flugverkehr (+54,8 Prozent) und auf dem letzten Treppchen Diesel (+ 28.3 Prozent). Der Preisanstieg beim Benzin hat sich mit 25,1 Prozent derweil etwas abgebremst. Die grössten Preisabschläge hat das BFS im April bei Beeren (-16,3 Prozent), in der Parahotellerie (-11 Prozent) und bei Pauschalreisen im Inland (-7,2 Prozent) registriert.

Insgesamt ist die Teuerung laut BFS im April massgeblich auf Importgüter zurückzuführen. So sind deren Preise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent gestiegen, während sich Inlandgüter im vergangenen Monat lediglich 1,2 Prozent verteuert haben.

Gastgewerbe, Dienstleistungsbereich und Grosshandel im Aufwärtssog

Weiterhin positiv entwickelt sich die Konjunktur. Trotz geopolitischer Risiken befinde sich die Schweizer Wirtschaft nach wie vor im Hoch, schreibt am Donnerstag die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Der Geschäftslageindikator für Schweizer Unternehmen ist im April gestiegen und erreicht den höchsten Wert seit der Erholung von der Finanzkrise in den Jahren 2010 und 2011. Momentan würden die positiven Effekte der Pandemieerholung die Belastungen durch den Ukraine-Krieg überwiegen, schreibt die KOF weiter.

Verantwortlich für die markante Verbesserung der Geschäftslage im April ist eine deutliche Entspannung im Gastgewerbe und im Dienstleistungsbereich. Offenbar profitieren diese Teile der Wirtschaft von der gelösten Corona-Bremse. Im Aufwärtssog ist laut KOF auch der Grosshandel. Zudem erholt sich die Geschäftslage bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen teilweise nach einer scharfen Abwärtskorrektur im März.

Baugewerbe und Verarbeitendes Gewerbe leiden unter Materialknappheit

In den weiteren befragten Branchen sind die Veränderungen der Geschäftslage im April vergleichsweise gering. Im Baugewerbe und im Projektierungsbereich sinkt der Geschäftslageindikator geringfügig und im Detailhandel sowie im Verarbeitenden Gewerbe ein wenig stärker.

Das Baugewerbe und Verarbeitende Gewerbe leidet unter dem Material- und Vorproduktemangel, der sich seit letztem Sommer zusehends verschärft. Mehr als die Hälfte der Firmen sehe sich durch die Knappheit beeinträchtigt, schreibt die KOF. Besonders ausgeprägt ist der Mangel im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie bei den Herstellern im Bereich Datenverarbeitungsgeräte, Elektro und Optik. (sat/aka)