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Teure Beute: Einbrecher schlagen häufiger zu und räumen mehr ab

Das Risiko für Einbrüche steigt, die Schadenssummen werden höher. Das ist der Grund dafür.

Früher Abend, Dunkelheit, die Strassen sind still, nur hinter einigen Fenstern brennt Licht: Während der Wintermonate sind vermehrt Einbrecher auf Diebestour. Sie verschaffen sich Zugang zu Wohnungen, Einfamilienhäusern und Geschäften; nehmen Geld, Schmuck, technische Geräte, und Wertgegenstände aller Art mit.

Mit der Zeitumstellung beginnt für Einbrecher die lukrativste Zeit des Jahres. Die Kantone vermelden beinahe täglich Einbrüche. Im Kanton Aargau gingen in diesem Monat bereits 90 Einbruchsmeldungen ein. «Über die Hälfte dieser Einbrüche ereignete sich klassisch in den Abendstunden», schreibt die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage.

Regionale Unterschiede

Nicht nur die Jahreszeit hat einen Einfluss auf das Einbruchsrisiko, auch die Wohnregion spielt eine zentrale Rolle. Aus der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundes geht hervor: Wer im Kanton Basel-Stadt lebt, muss sich am meisten vor Dieben in seinen eigenen vier Wänden fürchten.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt registrierte im letzten Jahr schweizweit die meisten Straftaten im Zusammenhang mit Einbruchs- oder Einschleichdiebstählen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Dahinter folgten die Kantone Solothurn, Waadt und Genf.

Wer hingegen in der Inner- oder Südostschweiz wohnt, kann sich vergleichsweise sicher fühlen. Im Kanton Obwalden und im Kanton Uri gingen die wenigsten Meldungen wegen Einbrüchen ein. Auch in den Kantonen Nidwalden, Schwyz und Appenzell Innerrhoden ist die Zahl der registrierten Fälle eher niedrig.

Mehr Einbrüche – grössere Schäden

Einbrecher schlagen immer häufiger zu und richten zunehmend mehr Schaden an. 46’000 Einbrüche und Einschleichdiebstähle registrierte die Polizei im letzten Jahr. Pro Tag entspricht das 126 Fällen.

Nicht nur die Fälle nehmen zu, gleichzeitig klettern auch die Schadenssummen in die Höhe, wie Zahlen der Axa Versicherung zeigen.  Im letzten Jahr überwies die Versicherung rund 21 Millionen Franken an Opfer von Einbruchdiebstählen.

Die Schadenssumme pro Einbruch kletterte auf über 7000 Franken – das ist ein Viertel mehr als vor zwei Jahren. Die durchschnittliche Schadenssumme sei so hoch wie noch nie zuvor, schreibt die Versicherung.

Besonders alarmierend sei die Zahl der Grossschäden, meldet die Axa . Darunter fallen Diebstähle, deren Schadenssumme über 30’000 Franken liegt. Die Zahl solcher Fälle ist in den Jahren 2023 und 2024 um rund 50 Prozent angestiegen. «Solch komplexe Delikte deuten auf organisierte Strukturen hin», sagt Stefan Müller, Leiter Schaden bei der Axa. «Wir gehen davon aus, dass professionell durchgeführte Einbrüche und damit die organisierte Kriminalität deutlich zugenommen haben», so Müller weiter.

Bei einem Einbruch entsteht ein immer grösserer Schaden: Die Summe pro Fall steigt bei der AXA-Versicherung von Jahr zu Jahr immer mehr an.
Grafik: Axa

Auch bei kleineren Einbrüchen steige der Schaden. Der Grund sieht die Axa bei den Preisentwicklungen, welche die Schadenssumme zusätzlich nach oben treiben: Smartphones, Laptops und E-Bikes werden immer teurer.

Polizei, wie auch die Versicherung raten: Zeitschaltuhren zu installieren und dadurch Anwesenheit zu simulieren. Fenster niemals offen lassen und Haustüren immer abschliessen – und auch aufmerksame Nachbarinnen und Nachbarn helfen, Einbrecher zu bemerken.