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Sängerin Sinead O’Connor mit 56 Jahren gestorben

Das Lied «Nothing Compares 2 U» machte sie weltbekannt. Nun ist die irische Sängerin Sinéad O’Connor mit 56 gestorben. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf ein Statement ihrer Familie.

Die irische Popsängerin Sinéad O’Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichteten die Zeitung «Irish Times», der irische Rundfunksender RTÉ und die BBC am Mittwochabend unter Berufung auf eine Erklärung der Familie. O’Connor war eine der bekanntesten Musikerinnen Irlands. Den internationalen Durchbruch hatte sie 1990 mit ihrer Coverversion des Prince-Songs «Nothing Compares 2 You», der auch in Deutschland ein Nummer-eins-Hit war, vor 33 Jahren elf Wochen auf der Spitzenposition der Charts stand.

«Mit grosser Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt», zitierten die «Irish Times», RTÉ und die BBC aus dem Statement der Familie. Familie und Freunde baten demnach darum, in dieser schwierigen Zeit ihre Privatsphäre zu wahren.

Die Sängerin war am 8. Dezember 1966 geboren worden. Im Laufe ihres Lebens nahm sie mehrere Alben auf. Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte O’Connor immer wieder Aufmerksamkeit, sie zerriss etwa 1992 vor laufender Kamera ein Bild von Papst Johannes Paul II. Ein Jahr zuvor lehnte die Sängerin eine Auszeichnung mit vier Grammys ab und solidarisierte sich mit der irischen Unabhängigkeitsbewegung IRA, was für einen Skandal sorgte.

17-jähriger Sohn beging Suizid

O’Connor sprach in der Vergangenheit über psychische Probleme. «Psychische Krankheiten sind ein bisschen wie Drogen – sie kümmern sich nicht darum, wer du bist», sagte sie in einem Video, das im Jahr 2017 Sorgen um O’Connor ausgelöst hatte. Vor mehr als einem Jahr verlor sie ihren damals erst 17-jährigen Sohn, nachdem dieser aus einem Krankenhaus entwischte, wo er wegen Selbstmordgedanken auf einer psychiatrischen Abteilung untergebracht war.

Spirituell hatte O’Connor verschiedene Richtungen eingeschlagen. Vor einigen Jahren wurde bekanntgegeben, sie sei zum Islam konvertiert. In den 90ern hatte sie sich von einer katholischen Splittergruppe angeblich zur Priesterin weihen lassen. O’Connor hatte mehrfach angekündigt, ihre Karriere beenden zu wollen. Erst im Jahr 2000 gab sie ihr musikalisches Comeback und outete sich zudem als lesbisch. Später revidierte sie diese Aussage und bezeichnete sich als bi- als auch heterosexuell. O’Connor war insgesamt vier mal verheiratet und hatte aus jeder Ehe ein Kind. (dpa/luk)