
Ab in die Wüste? Granit Xhaka soll sich mit dem «reichsten Klub der Geschichte» einig sein
Die Zeichen stehen auf Abschied. Granit Xhaka wird Bayer Leverkusen nach zwei Jahren und dem Gewinn des historischen ersten Meistertitels in der Saison 2023/24 wohl verlassen. Die nächste Adresse des Schweizer Nationalmannschafts-Captains, der im Herbst 33 Jahre alt wird, lautet angeblich Neom SC.
Xhaka und der Aufsteiger in die saudische Pro-League seien sich mündlich einig, berichtet «Sky Sport».Dem Basler lockt ein Jahressalär von zehn Millionen Euro netto.
Gemäss dem «Kicker»haben die beiden Klubs am Sonntagabend Gespräche über einen Transfer aufgenommen. Xhaka steht noch bis 2028 in Leverkusen unter Vertrag. Demnach will Bayer 04 offenbar so viel verlangen, wie man selber 2023 an Arsenal überwies: rund 20 Millionen Euro.
Wie der «Kicker», anders als «Sky», weiter berichtet, seien sich der Mittelfeldspieler und sein möglicher neuer Arbeitgeber noch nicht einig. Allerdings blieb nicht verborgen, dass Xhaka auf Instagram Likes an den Neom SC und dessen neuen Trainer Christophe Galtier verteilt hat.
Womöglich könnte am Montag alles ganz schnell gehen. Bayer Leverkusen hebt am Abend ins Trainingslager nach Rio de Janeiro ab. Xhaka macht die Reise nach Brasilien vielleicht schon nicht mehr mit.
«Reichster Klub der Geschichte»
Der Neom SC ist ein saudischer Fussballverein in der Stadt Tabuk, der 2023 durch die Übernahme der Neom-Gesellschaft seinen heutigen Namen erhalten hat. Ursprünglich wurde der Klub 1965 als Al-Suqoor Club gegründet und dümpelte jahrzehntelang in den unteren Ligen herum. Erst mit enormen finanziellen Mitteln und einer klaren strategischen Neuausrichtung kam der Aufstieg – und der gelang rasant.
Was den Klub besonders macht, geht weit über das Sportliche hinaus. Der Neom Sports Club ist ein Teil des Megaprojekts Neomund steht sinnbildlich für die «Vision 2030», mit der sich Saudi-Arabien neu erfinden will – wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich.
Inzwischen gilt der Verein als der «reichste Klub der Fussballgeschichte». Kritiker werfen dem Projekt «Sportswashing» vor, also den Versuch, durch spektakuläre Sportprojekte ein besseres Image zu erzeugen und von problematischen Aspekten des Regimes abzulenken.
Sollte Granit Xhaka bei Neom unterschreiben, würde er dort einen alten Bekannten wieder treffen. Kürzlich unterschrieb der französische Stürmer Alexander Lacazette, der mit Xhaka bei Arsenal war. Andere bekannte Namen im Team sind jener des algerischen Nationalspielers Saïd Benrahma oder des polnischen Nationaltorhüters Marcin Bulka.(watson.ch/ram)