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Das Casino Locarno ist nun ganz in Badener Hand – das steckt dahinter

Das Stadtcasino Baden Gruppe kauft auch die letzten 19 Prozent des Casino Locarno. Sie erhofft sich davon neue strategische Möglichkeiten.

81 Prozent der Aktien gehörten der Stadtcasino Baden AG bereits. Nun übernimmt sie auch die restlichen 19 Prozent von der Casinò Locarno SA. «Nach einer Übergangsphase wird damit die im September 2022 eingeleitete Übernahme des Standorts Locarno durch die Stadtcasino Baden Gruppe abgeschlossen», schreiben die beiden Casino-Betreiber in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Stadtcasino Baden Gruppe werde mit dieser Übernahme in Locarno unabhängig. «Es eröffnen sich ihr neue strategische Möglichkeiten», heisst es. Stadtcasino Baden-Verwaltungsratspräsident Jürg Altorfer sagt: «Ich freue mich sehr, dass wir unsere Vision für das Tessin nun im Alleingang umsetzen können.»

‹House of Entertainment›-Konzept für Locarno

Die Stadtcasino Baden Gruppe will in Locarno ein der Tessiner Kultur angepasstes ‹House of Entertainment›-Konzept umzusetzen, wie man es in Baden seit einigen Jahren kennt. Es sieht nebst dem Casino-Glückspiel auch Angebote und Events in den Bereichen Gastronomie und Unterhaltung vor.

Die Casinò Locarno SA ist ein Tochterunternehmen der Ace Swiss Holding AG. Diese begründet den Verkauf der Aktien damit, dass sie sich auf den Casino-Standort Mendrisio konzentrieren kann, das in einer separaten Konzessonszone befindet. Und auf ein Casino in St. Gallen, falls es die Konzession dafür vom Bundesrat erhält.

Damit endet in Locarno definitiv eine Ära: Seit 2002 hat die die Ace Swiss Gruppe das Admiral Casino Locarno während zwanzig Jahren geführt. Die Stadt Locarno, der die Liegenschaft gehört, hat aber bei der Unterzeichnung des Mietvertrags schon klar gemacht, dass es mit der Stadtcasino Baden Gruppe eine langfristige Zusammenarbeit anstrebt.

Bundesrat vergibt neue Konzessionen noch dieses Jahr

Dafür fehlt nun nur noch die Konzession für die nächsten 20 Jahre. Der Bundesrat wird spätestens im kommenden Dezember über die Vergabe der Schweizer-Casino-Konzessionen entscheiden. Zurzeit werden für 23 Zonen die Gesuche, die bis Oktober 2022 eingereicht wurden, von der Eidgenössischen Spielbankkommission geprüft. Diese wird dem Bundesrat eine Empfehlung geben. «Wir haben ein gutes Gesuch für das Casinò Locarno erarbeitet und eingereicht. Wir sind optimistisch, dass wir eine neue Konzession für weitere 20 Jahre erhalten», sagt Michael Böni, CEO der Stadtcasino Baden AG.

Im Casino Locarno werden 220 Mitarbeitende beschäftigt. Es erzielte im Jahr 2022 einen Bruttospielertrag von rund 67 Millionen Franken. Davon entfallen gemäss eigenen Angaben 35 Millionen Franken auf die Spielbankenabgabe, die wiederum der AHV und dem Kanton Tessin zukommen. Zum Vergleich: Der Bruttospielertrag in Baden lag im 2021 bei 103 Millionen Franken.