
Brücke notfallmässig gesperrt: Der Biber ist nicht daran Schuld
In Uerkheim ist die Uerke während den letzten Jahren gleich mehrere Male über die Ufer getreten. Im Juni 2021 gab es nach einem heftigen Gewitter eine Überschwemmung: Einige Jahre zuvor, nämlich imJuli 2017, traf es die Gemeinde noch heftiger. Wohnhäuser und Geschäfte wurde ausgeschwemmt, Autos weggespült und hunderte Keller mussten ausgepumpt werden. Im Nachhinein hiess es, dassHochwasser dieser Grösse nur alle 300 Jahre vorkommen.
Um weitere solche Unwetter und die verheerenden Folgen für die Bevölkerung zu mindern, seitdem ist auf politischer Ebeneein Millionenprojekt inklusive Hochwasserrückhaltebecken in Planung. Der Kanton hat dafür einen Kredit von 11 Millionen Franken gesprochen, im Sommer 2024 wurde ein Baustart für den Mai 2026 angekündigt.
Bis das Rückhaltebecken gebaut ist, behalten die Uerknerinnen und Uerkner sowie die Gemeindeangestellten den Fluss genau im Auge. So wurde man auch auf die Schäden an der Brücke aufmerksam, die auf dem Radweg auf der Höhe der Liegenschaft Rosen Koller zwischen Uerkheim und Bottenwil über die Uerke führt. «Die Brücke wird vom Bauamt regelmässig kontrolliert», sagt Gemeindeschreiber Michael Urben.
Dabei sei man auf die gut sichtbaren Schäden aufmerksam geworden, die am Montag zu einer sofortigen Sperrung der Brücke geführt haben. Via Gemeindewebsite wurde die Bevölkerung informiert, die Sperrung war vorerst für den Montag angesagt.
Traglast muss noch angepasst werden
Grund dafür waren nicht Zweifel an der Stabilität, sondern die Sicherung des Wasserdurchflusses unter dem Bauwerk. «Die Brücke hat eine Betonschicht und einen Unterbau aus Holz. Teile dieses Unterbaus hingen nach unten», erklärt Urben. Weil der Durchlauf unter der Brücke nicht gross sei und man verhindern wolle, dass dieser verstopfe, war ein schnelles Eingreifen nötig. Dies besonders im Hinblick auf die plötzlichen, grossen Regenmengen der letzten Wochen.

Bild: zvg
«Die Brücke ist grundsätzlich in Ordnung und für den Veloverkehr, Fussgänger sowie Reiterinnen und Reiter passierbar», so Urben. Es brauche keine weiteren Arbeiten für die Sicherung der Stabilität der Brücke, aber die Kennzeichnung der Traglast muss noch angepasst werden. Die Brücke war bisher für 3,5 Tonnen freigegeben, nach den Änderungen am Unterbau soll es voraussichtlich 1 Tonne sein.
Tage der Brücke sind gezählt
Und auch wenn der Biber auf dem Radweg in der Nähe der Brücke immer wieder sein Unwesen treibt, sei er nicht für die Schäden an der Brücke verantwortlich, versichert Urben. Während den letzten Jahren gab es immer wieder Absenkungen des Bodens, Grund dafür waren Grabungen von Bibern.
Doch Biber hin oder her, die Tage der Brücke sind gezählt. «Die Versetzung des Radwegs ist in Planung, der Zeitpunkt hängt aber vom Bau des Hochwasserschutzprojekts ab», so Urben. Der neue Radweg wird dann über dieehemalige Suhrenbrücke führen, die früher Moosleerau mit Attelwil verband.