
Eröffnung der Asylunterkunft in Rüfenach verzögert sich wegen Einsprachen
In der ehemaligen Kinderstation in Rüfenach sollen künftig asylsuchende Familien beherbergt werden. Rund 70 Flüchtlinge hätten bereits Anfang Mai einziehen sollen. So war der ursprüngliche Plan. Der Einzug verzögerte sich, Grund war das noch laufende Baugesuch zur Umnutzung, das noch bis Anfang Juni in der Gemeinde Rüfenach aufgelegen ist.
Nun ist klar: So schnell wird die Asylunterkunft nicht in Betrieb genommen. Denn gegen das Baugesuch sind mehrere Einsprachen aus der Bevölkerung eingegangen, wie das SRF unter Berufung auf die Gemeinde Rüfenach berichtet.
Nun kann der Kanton Aargau, der das Baugesuch eingereicht hat, dazu Stellung nehmen. Als nächste Schritte könnte eine Einwendungsverhandlung folgen, bevor der Gemeinderat von Rüfenach abschliessend über das Baugesuch entscheidet. Wie schnell das geschieht, ist noch offen. Angesichts der im Aargau weiterhin bestehenden Asylnotlage hat der Kanton ein grosses Interesse an einer raschen Inbetriebnahme der Unterkunft in Rüfenach.
Die geplante Asylunterkunft muss allerdings nicht nur mit Verzögerungen, sondern auch mit finanziellen Bedenken kämpfen. Zuletzt kritisierte der Gemeinderat von Rüfenach, dass auf die Gemeinde erhebliche Mehrkosten zukommen könnten. Es wird befürchtet, dass bis zu 15 oder 20 Kinder eingeschult werden müssten, was etwa 20 Prozent der aktuellen Schülerzahl entspricht. Die jährlichen Kosten pro Kind werden auf über 7000 Franken geschätzt.
Zudem wurde kritisiert, dass der Kanton weder für die Nutzung des Areals noch für den Betrieb der Unterkunft Steuern in Rüfenach zahlt. Das heisst, den möglichen Mehrkosten stünden keine zusätzlichen Steuereinnahmen gegenüber.(phh)