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EVP holt sich Unterstützung für die Wahlen: Allianz mit Verein «engagiert» hilft auch der Mitte

Erst vor einer Woche kündigte der unpolitische Verein «engagiert» an, mit vier Listen zu den Nationalratswahlen anzutreten. Nun meldet die EVP, dass sie mit dem Verein eine Unterlistenverbindung eingeht – damit wird die Hauptliste der Partei «engagiert.EVP» heissen. Die neue Allianz hilft auch der Mitte, die bereits mit der EVP verbündet ist.

Einen engagierten Wahlkampf führen alle Parteien – doch bei der EVP wird dieses Adjektiv jetzt auch Teil der Listenbezeichnung. Die Evangelische Volkspartei Aargau geht mit dem Verein «engagiert» eine Unterlistenverbindung für die Nationalratswahlen ein, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Der im Frühling gegründete Verein hatte vor einer Woche angekündigt, im Herbst mit vier Listen anzutreten. Diese haben je eine Themenschwerpunkt: Pflege, KMU, Bildung und Energie.

Ziel der Gruppierung «engagiert» sei es, «aus der politischen Mitte heraus Rahmenbedingungen zu schaffen, die zum nachhaltigen Wohl von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beitragen», teilte der Verein mit. Dies sind ähnliche Grundsätze wie jene der EVP – deshalb erstaunt es nicht, dass «engagiert» und die Partei jetzt zusammenspannen. Zu den vier bisherigen Listen der EVP – der Hauptliste, der Seniorenliste und zwei Listen der Jungpartei – kommen die vier Listen von «engagiert».

Die Bundeskanzlei verlangt, dass Unterlistenverbindungen anhand der Bezeichnungen der Listen als solche erkennbar sind. «Deshalb haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass alle diese Listen unter der Dachmarke «engagiert.» auftreten», teilt die EVP Aargau mit. Damit dürfte die Hauptliste der Partei, die von Spitzenkandidatin Lilian Studer angeführt wird, die Bezeichnung «engagiert.EVP» tragen. «Dieser Begriff passt auch ganz gut zur EVP», findet Co-Präsident Roland Frauchiger.

Chancen auf Sitzerhalt von Lilian Studer steigen leicht

Ziel der EVP ist es, den Sitz von Lilian Studer im Nationalrat zu verteidigen, die sich gemäss Mitteilung «erfolgreich für das politische Zentrum engagiert und als Brückenbauerin einsetzt». Das Mandat gewann die Partei vor vier Jahren, weil sie zusammen mit der BDP den nötigen Wähleranteil für einen Sitz erreichte, im direkten Vergleich der Listenpartner aber mehr Stimmen machte. Ohne die BDP, die inzwischen mit der Mitte fusioniert hat, würde es für die EVP aber nicht reichen, um Studers Sitz zu verteidigen.

Daran dürfte auch die aktuelle Unterlistenverbindung mit dem partei-unabhängigen Verein «engagiert» nichts ändern, obwohl die Evangelischen ein paar Zehntelprozente zusätzlich erhalten dürften. Allerdings verbessert ein höherer Wähleranteil für die EVP die Position in der bestehenden Listenverbindung mit der Mitte, wenn es darum geht, an welche Partei ein allfälliger dritter Sitz gehen würde.