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Messerattacke in Zofingen: Mutmasslicher Täter ist ein 43-jähriger Spanier – Motiv weiterhin unklar – U-Haft beantragt

In der Nähe des Schwimmbads Zofingen ist es am Mittwochabend zu einem grossen Polizeieinsatz gekommen. Der mutmassliche Täter befindet sich in Spitalpflege und wird von der Polizei bewacht.

In der Nähe des Schwimmbads Zofingen ist es am Mittwochabend zu einem grossen Polizeieinsatz gekommen. Ein Mann hat mehrere Personen angegriffen und teilweise auch verletzt. Das Gebiet war über mehrere Stunden abgesperrt.

Während zunächst unklar war, wie viele Personen verletzt worden sind, konnte die Kantonspolizei Aargau am späten Abend ein Update geben: Sechs Personen sind verletzt worden, zwei davon schwer. Lebensgefahr bestünde nicht, heisst es auf Anfrage. Die betroffenen Personen haben Schnittverletzungen erlitten. Der Täter soll an mindestens drei Tatorten Menschen verletzt haben. Gemäss Medienmitteilung der Polizei verwendete der Täter Hieb-/Stichwaffen.

Grosses Polizeiaufgebot am Mittwochabend im Gebiet Badi/Trinermatten.
Bild: Janine Müller

Laut Tele M1 soll sich auch eine schwangere Frau unter den Opfern befinden. Sie sei vom Täter zunächst angesprochen und dann mit einem Metallgegenstand angegriffen und am Kopf verletzt worden. Der Frau soll es den Umständen entsprechend gut gehen, das ungeborene Kind soll vom Angriff keinen Schaden davongetragen haben.  

Im Verlaufe des Abends bestätigte sich das Gerücht, wonach sich unter den Verletzten zwei Lehrpersonen der Kantonsschule Zofingen befinden. Laut Patrick Strössler, Rektor der KSZ, seien die beiden Personen ausserhalb des Schulareals angegriffen worden, schreibt «20 Minuten». 

Auf dieser Route zog der Mann im Wahn durch Zofingen.
Grafik: Tele M1

Mutmasslicher Täter ist ein 43-jähriger Spanier

Nach aktuellem Ermittlungsstand dürfte es sich um die Tat einer Einzelperson handeln. Die Identität des Beschuldigten steht zwischenzeitlich fest. Es handelt sich um einen 43-jährigen Spanier, der erst vor wenigen Tagen in die Schweiz eingereist sein dürfte, wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt. Der verhaftete Mann hat sich mutmasslich auch selbst Verletzungen beigebracht und zeigt nach bisherigen Erkenntnissen ein psychisch auffälliges Verhalten. Er befindet sich in einem stabilen körperlichen Zustand und wird von der Polizei bewacht.

Wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) gegenüber Radio SRF am Donnerstag sagt, habe der Tatverdächtige am Montag in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt, dieses jedoch bereits am Dienstag in einem anderen Bundesasylzentrum wieder zurückgezogen.

Nach aktuellem Kenntnisstand bestehen keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm hat eine Strafuntersuchung wegen mehrfacher versuchter Tötung gegen den 43-Jährigen eröffnet und wird Antrag auf Untersuchungshaft beim zuständigen Zwangsmassnahmengericht stellen. 

Werkhofmitarbeiter will Täter unschädlich machen

Eine Anwohnerin im Badi-Quartier berichtet im «Blick» von einer Schlägerei zwischen einem Arbeiter und dem Täter. Der Mann – es soll es sich um einen Werkhof-Mitarbeiter handeln – hatte offenbar versucht, den Täter zu stoppen und wurde von diesem ebenfalls verletzt, und zwar im Gesicht. Wie die Frau im «Blick» sagt, wurde der Verletzte von einer Pflegefachfrau, die sich in der Nähe befand, versorgt.

Person mit Sturmgewehr angehalten

Ein Video, das auf Social Media kursiert, zeigt, wie ein Mann auf dem Trottoir der Brittnauerstrasse verhaftet und durchsucht wird. Laut Lisa Wickihalter, Mediensprecherin der Kantonspolizei Aargau, handelt es sich dabei jedoch nicht um den Täter sondern um einen Mann, der mit einem Sturmgewehr unterwegs war.

Im Verlauf des Abends seien zwei Personen von den Sicherheitskräften angehalten und kontrolliert worden. Nach der Kontrolle seien die Personen wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Der Verschluss der Gewehre sei nicht eingesetzt gewesen und die beiden hätten das Dienstbüchlein auf sich getragen. Laut Lisa Wickihalter sind die Personen im Zusammenhang mit dem Obligatorischen Schiessen mit dem Gewehr unterwegs gewesen.

Wermuth erntet viel Kritik

Schockiert über die Tat, die in unmittelbarer Nähe zur Wohnung seiner Familie geschah, zeigt sich SP-Co-Präsident Cédric Wermuth auf Twitter.

Dafür erntet Wermuth auf der Social-Media-Plattform über 100 Kommentare, fast ausschliesslich negative: «Herr Wermuth stoppen sie endlich diese Multikultischeisse für welche sie Linken verantwortlich sind und wir werden automatisch weniger Gewalt haben. So lange sie aber diese Multikultischeisse weiter fördern, wird auch die Gewalt und die Zahl der Verbrechen steigen.» Oder: «Sie sind mitverantwortlich», «Eure willkommenes Politik ist mitschuldig an dieser Tat. Nein zur Zuwanderung von Migranten!», «Das ist dann bloss wieder ein Einzelfall, der falsch integriert wurde…».