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Bund will Tempo auf den Autobahnen drosseln – nur noch 80 km/h zu Stosszeiten

Langsamer fahren statt im Stau stehen. Der Bund will mit temporären Tempo 80 auf der Autobahn für flüssigeren Verkehr sorgen. Doch bereits vor der Einführung gibt es Kritik. 

Auf den Schweizer Autobahnen könnte bald ein neues Temporegime gelten. «In ein paar Jahren werden wir nicht umhinkommen, in den Spitzenzeiten im Mittelland flächendeckend Tempo 80 zu verordnen, um Dauerstaus zu verhindern», sagte Jürg Röthlisberger zu Tamedia. Der Direktor des Bundesamt für Strassen (Astra) will so die Stauzeiten verringern. Maximaltempo auf der Autobahn ist heute 120 Stundenkilometer.

Die neue Maximalgeschwindigkeit soll zu Stosszeiten und auf bestimmten Abschnitten gelten. Diese Geschwindigkeitsanpassungen würden dynamisch erfolgen. Röthlisberger sagt gegenüber Tamedia, dass Tempo 80 im Mittelland heute schon eingesetzt werde, wenn sich ein grösserer Stau abzeichne. «Ab 2026 wollen wir das systematisch so handhaben, wenn wir über noch bessere Algorithmen und die notwendigen Strukturen wie fixe Signalisationsanlagen verfügen, die ein solches Regime ermöglichen.»

Einsatz ab 2026

Das flexible Tempolimit soll mittels elektronischer Signalisationsanlagen durchgesetzt werden, die bis 2026 installiert werden sollen. Röthlisberger schätzt, dass in der Bevölkerung eine Akzeptanz für die neue Regelung da ist. «Die Leute haben erkannt, dass die Kapazität damit maximal ausgenutzt werden kann.»

Kritik gibt es vom Touring-Club Schweiz (TCS). «Wir bedauern die geplante Massnahme», sagt Mediensprecher Jonas Montani gegenüber Tamedia. Die Reduktion es Tempos verzögere zwar den Stau, löse aber das Kapazitätsproblem nicht. Der TCS plädiert daher für einen Ausbau des Autobahnnetzes. (cma/red)