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Von sechs Tourengängern im Wallis fehlt seit Samstag jede Spur

Die Tourengänger sind am Samstag von Zermatt aufgebrochen - mit Ziel Arolla. Der letzt Kontakt mit den Rettungskräften fand am Samstagabend statt.  Die Suche gestaltet sich schwierig. 

Im Wallis läuft eine Grossaktion um sechs vermisste Skitourengänger zu finden. Die Gruppe startete am Samstagmorgen in Zermatt – mit Ziel Arolla. Weil sie dieses nie erreichten, informierten besorgte Familienmitglieder am späteren Nachmittag die Kantonspolizei Wallis sowie die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO).

Ein Mitglied der Skitourengruppe konnte um 17:19 Uhr die Rettungskräfte ebenfalls kontaktieren und wurde im Bereich des Col de Tête de Blanche auf etwa 3500 m.ü.M. lokalisiert, wie die Walliser Kantonspolizei am Sonntagabend mitteilte. Die vermissten Personen sind zwischen 21 und 58 Jahre alt. Fünf sind Walliser, eine Person stammt aus dem Kanton Freiburg. Gemäss der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» handelt sich sich um drei Brüder, ihren Onkel, einen Cousin und einen Freund. Sie bereiteten sich auf die Patrouille des Glaciers vor.

Suche wird in der Nacht fortgesetzt

Die Suche nach den Vermissten gestaltet sich sehr schwierig. Der Sturm auf der Alpensüdseite und die Lawinengefahr verhindern, dass sich Helikopter und Rettungskolonnen dem Gebiet nähern können. Fünf Rettungskräfte der KWRO versuchten Samstagnacht auf dem Landweg von Zermatt in das betreffende Gebiet zu gelangen. Auch dieser Versuch scheiterte. Die Rettungskräfte mussten auf über 3000 Metern Höhe aufgrund der sehr schlechten Wetterverhältnisse und der damit verbundenen Risiken umkehren.

Gemäss der Mitteilung standen am Sonntag standen neben den Rettungskräften der KWRO und der Luftwaffe der Armee verschiedene Spezialeinheiten der Kantonspolizei im Einsatz, insbesondere die Agenten der Berggruppe und der Technik und Telekommunikation. Die Suche würde in der Nacht fortgesetzt.

Erinnerungen an das Drama von 2018

Die Suche erinnert an ein Unglück im Gebiet des Pigne d’Arolla von Ende April 2018. Damals wurden eine Zehnergruppe sowie eine Vierergruppe von einem Schlechtwettereinbruch überrascht. Sie mussten die Nacht draussen verbringen – nur wenige hundert Meter von der Cabane de Vignette entfernt. Als die Rettungskräfte am nächsten Morgen in das Gebiet vorstossen konnten, waren sechs Personen bewusstlos, die anderen stark unterkühlt. Sieben Personen überlebten das Drama nicht.

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