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«Es muss jetzt etwas gehen»: Nach Unfallserie mit Sportboliden reicht Gabriela Suter einen Vorstoss in Bern ein 

Immer wieder mieten Junglenker leistungsstarke Sportwagen und verunfallen damit. Oder sie tappen mit überhöhter Geschwindigkeit in die Radarfallen der Ordnungshüter. Nun kommen die Sportwagen einmal mehr ins Visier der Aargauer Politik.

Erst letzten Samstag kam es auf der A1 bei Lenzburg zu einem Unfall, bei dem ein 20-Jähriger einen gemieteten Sportwagen der Marke Mc Laren zu Schrott fuhr. Laut Angaben der Polizei war das Gefährt 570 PS stark.

Dieser Vorfall reiht sich ein in einen von vielen im Kanton Aargau. Immer wieder verunfallen Junglenker mit Sportboliden, weil sie zu schnell unterwegs sind und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

Diesem Trend will die Aargauer Nationalrätin Gabriela Suter nun einen Riegel vorschieben. Sie plant, in Bern eine Motion zum Thema einzureichen. Gegenüber dem Regionalsender Tele M1 erklärt Sie: «Diese Autos sind anders im Handling als normale. Darum schlage ich vor, dass man eine zusätzliche Fahrprüfung absolvieren muss.» Konkret seien dies ein paar mehr Lektionen, in denen Junglenker lernen, solche Autos richtig in den Griff zu bekommen.

Bereits vor eineinhalb Jahren hatte Suter versucht, eine PS-Beschränkung für Neulenker einzuführen. Allerdings scheiterte sie mit ihrer Forderung im Nationalrat. Weil die Unfälle mit jungen Lenkern und überzüchteten Autos aber nicht abreissen, versucht es die SP-Politikerin nochmals. Suter dazu: «Es muss jetzt etwas gehen. Das finden auch die Polizei und Fahrlehrpersonen sowie Leute aus der Bevölkerung, von denen ich immer wieder Zuschriften bekomme»

Sportwagenvermieter offen für striktere Gesetze

Auch in Holziken hatte es die Polizei am Montagmorgen mit einem jungen Raser zu tun. Dort zogen die Beamten einen 30-jährigen Porschefahrer aus dem Verkehr, der ausserorts mit 196 km/h unterwegs war. Auch sein Gefährt war mit 600 PS extrem leistungsstark. Laut Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, ist das Phänomen seit einiger Zeit bekannt und wird darum auch verstärkt im Auge behalten.

Indes sind sogar Vermieter von solchen Sportwagen, wie Philipp Hafner aus Dietikon, einer strikteren Gesetzgebung nicht abgeneigt. «Wir waren alle mal jung», erklärt er gegenüber Tele M1. «Aber wenn 18- bis 20-Jährige bereits mit über 500 PS-starken Autos unterwegs sind, ist das grobfahrlässig.» Schliesslich könne man in diesem Alter noch gar nicht richtig Auto fahren. (luk)