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Waldumgang in Rothrist: Erstaunlichen Naturwundern auf der Spur

Über 80 waldinteressierte Rothrister Ortsbürger, Kinder und Hunde begleiteten Forstbetriebsleiter Peter Gruber beim Waldumgang.

Traditionell verteilten die Forstwarte Getränke am Ausgangspunkt Weidweg nahe der Gärtnerei Bühler. Keiner der Waldgänger sollte nach zwei Stunden durstig im Forstwerkhof zum Imbiss ankommen. Peter Gruber legte den Fokus auf Details im Wald, an denen Spaziergänger oft achtlos vorbeigehen oder die nicht ohne weiteres erkennbar sind.

Kleine Noppen – sogenannte Baumperlen – an der Buchenrinde, die eine Art Wundverschluss abgebrochener Äste darstellen, erregten die Aufmerksamkeit des Försters ebenso wie der Läusebefall. Und wer hätte schon das Vogelnest des Zaunkönigs am Biotopbaum entdeckt, wenn man nicht speziell darauf hingewiesen worden wäre. Die Nester des zweitkleinsten, gefiederten Waldbewohners in unseren Wäldern sind wahre Kunstwerke. Mit mehreren Nestern im Rohbau lockt der männliche Zaunkönig ein Weibchen an, um sich nach der Begattung der nächsten Liebschaft hinzugeben.

Stets aufmerksam verfolgten die Waldgänger die Ausführungen von Forstbetriebsleiter Peter Gruber. Auf der Lichtung sprach der Forstbetriebsleiter über das Roteichenlaub.
Bild: Alfred Weigel

Aufgrund der Klimaerwärmung fasst zunehmend die Edelkastanie im heimischen Wald auf sauren Böden Fuss. Der Maronenbaum, wie er auch bezeichnet wird, verfügt über ein robustes Holz, das zur Produktion von Möbeln und Fässern verwendet wird. Die Früchte dienen als Futter für Rehwild oder als Teilersatz von Mehl.

Letztlich macht es ein ausgewogener Baumbestand, der für einen gesunden und langlebigen Wald sorgt. Totholz ist ebenso wichtig wie Gewächse mit grünen Blättern oder Nadeln, bietet es doch Unterschlupf für Insekten als Nahrung zahlreicher Vögel. Auch seine Funktion als Wasserspeicher sollte nicht unterschätzt werden. Das am Boden liegende Laub der Roteiche bildet einen Brandschutzriegel. Brennbare Sträucher können sich nicht so stark entwickeln. Erfreulich stellte Gruber fest, dass die Holzpreise aufgrund der Nachfrage in der aktuellen Energiediskussionen um 20 bis 30 Prozent auf ein normales Niveau angestiegen sind. «Der Run-Effekt auf Holz nimmt hamsterartige Züge an, wie sie bei Toilettenpapier zu Beginn der Pandemie zu beobachten waren», schloss Peter Gruber seine Ausführungen.