Sie sind hier: Home > Region > Wasserschlange am Badestrand in Rothrist – das rät ein Experte

Wasserschlange am Badestrand in Rothrist – das rät ein Experte

Was gibt es im Sommer besseres, als in Fluss und See zu baden? Allerdings halten sich dort auch gerne Wasserschlangen auf. Ein Experte erklärt, was bei einer Begegnung, wie sie kürzlich an der Aare vorkam, zu tun ist.

In den Sozialen Medien zirkuliert derzeit ein Video, das eine Wasserschlange in der Aare bei Rothrist zeigt. Das Besondere daran: Die Schlange schwimmt an einem Strand mit zahlreichen Badegästen vorbei.

Entsprechende Reaktionen zeigt die Kommentarspalte auf Instagram. Von «die sind sehr gefährlich» bis «die mached nüt» sind alle Meinungen zur Schlange vertreten. Doch wer hat nun recht? Was ist zu tun, wenn neben einem plötzlich eine Schlange schwimmt und wie lässt sich dies vermeiden?

Schlangen mögen ruhiges Gewässer

Die gute Nachricht zuerst: Experte Noah Meier, Regionalvertreter für Reptilien im Kanton Aargau, gibt Entwarnung: «Im Aargau gibt es keine giftigen Wasserschlangen. Anzutreffen sind im Gewässer nur die Barrenringelnatter und die Nördliche Ringelnatter. Beide sind absolut harmlos.»

Beide Schlangen halten sich gerne am und im Wasser auf. Dort jagen sie oder sind unterwegs. Am liebsten mögen sie ruhige Gewässer, also Seen und Flüsse in Ufernähe, wildes Wasser meiden sie. Genauso wie Menschen.

«Die Schlangen sind scheu und weichen Menschen, wenn sie können, aus», sagt Noah Meier. Wer also beim Baden auf eine Ringelnatter trifft, sollte sie fliehen lassen und der Schlange den Weg zum Wasser möglichst frei machen. Denn Wasserschlangen fliehen gerne schwimmend.

Lässt sich eine Begegnung beim Baden verhindern?

Doch was ist zu tun, wenn man gar nicht erst auf eine Wasserschlange treffen will? Die Barrenringelnatter kann schliesslich bis zu eineinhalb Meter lang werden, was wohl den einen oder anderen erschauern lässt.

Hier nun die schlechte Nachricht: Schlangen schwimmen dann gerne, wenn auch wir Menschen es tun, nämlich, wenn es schön warm ist. Bei kühlen Temperaturen halten sie sich meist am Ufer auf, um sich zu wärmen. Haben sie einmal Betriebstemperatur erreicht, zieht es sie ins Wasser. Garantiert verhindern lässt es sich darum nicht, beim sommerlichen Baden einer Schlange zu begegnen. «Helfen kann höchstens, sich von Anfang an möglichst bemerkbar zu machen», sagt Noah Meier. «Hier gilt es aber, darauf zu achten, wo man sich aufhält. In einem Naturschutzgebiet sollen Tiere ihre Ruhe haben.»

In solchen Gebieten empfiehlt sich, sich nur auf markierten Wegen beziehungsweise in markierten Uferzonen aufzuhalten. Denn die Schlangen werden sich eher daneben, ins unberührte Unterholz, zurückgezogen haben.