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Wenn sich alles nur um das umstrittene Gegentor dreht: Der EHC Olten verliert gegen den HC La Chaux-de-Fonds 2:3

Der EHC Olten kassiert mit einem umstrittenen Gegentor zum 2:3 drei Minuten vor dem Ende gegen den HC La Chaux-de-Fonds seine zweite Heimniederlage der Saison.

Am Ende können sich die Spieler des HC La Chaux-de-Fonds das Lachen auf den Stockzähnen nicht zerkneifen, während das Resultat auf dem Videowürfel Gelb auf Schwarz geschrieben steht: 2:3 gegen den EHC Olten. Es ist ein Resultat, das nach einem packenden Schlagabtausch aufgrund eines umstrittenen Gegentors drei Minuten vor Schluss zustande kommt.

Unmittelbar vor dem Oltner Gehäuse kamen bei einem Zweikampf sowohl EHCO-Verteidiger Janis Elsener wie auch HCC-Stürmer Kohler zu Fall, worauf die beiden auf dem Eis schlitternd EHCO-Goalie Lucas Rötheli von den Beinen holten und dieser selbst neben das Gehäuse rutschte. Der Ex-Oltner Tim Grossniklaus brauchte von der blauen Linie die Scheibe nur noch im leeren Tor unterzubringen.

Schiedsrichter Peter Gäumann entscheidet auf: Good Goal.
Martin Meienberger

Zum Erstaunen der 2227 Zuschauer und der Mannschaft von Trainer Christian Wohlwend werteten die Schiedsrichter die verhängnisvolle Szene als Eigenverschulden Elseners, weshalb das letztlich entscheidende Tor zum 3:2-Sieg des HC La Chaux-de-Fonds zählte. Auch eine Coach’s Challenge von Wohlwend mit einer minutenlangen Videokonsultation liess den umstrittenen Entscheid auf dem Eis nicht umwerfen.

Verteidiger Janis Elsener zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: «Für mich war es ein Zweikampf wie jeder andere auch – man kann es pfeifen, oder auch nicht. Ich weiss nur nicht, ob man es drei Minuten vor Schluss in einem ausgeglichenen Spiel pfeifen muss. Am Schluss waren wir damit natürlich bedient.»

Mit Asselins Ausgleich keimte Hoffnung auf

Es war ein unverdientes Ende für den EHC Olten, der sich in einem unterhaltsamen, aber qualitativ auf einem bescheidenen Niveau ausgetragenen Swiss-League-Topspiel daran machte, seinen sechsten Heimsieg in Serie zu holen. Spätestens, als Guillaume Asselin sieben Minuten vor dem Ende in Überzahl zum 2:2 ausglich, deutete alles auf einen Heimsieg hin. Bis schliesslich die folgenreiche Szene zum Schluss folgte.

Guillaume Asselin brachte den EHC Olten mit seinem 2:2-Ausgleich zurück ins Spiel.
Martin Meienberger

Der EHC Olten und der HC La Chaux-de-Fonds waren abtastend in die Partie gestartet, ein torloses erstes Drittel mit wenig Torchancen waren die Folge daraus. Erst mit dem Tor von Mark Sever zu Beginn des Mitteldrittels wurde das Spiel so richtig lanciert. Das ausgeliehene Talent des EHC Biel stand nach einem Schuss von Wyss goldrichtig und konnte den Abpraller zur Führung verwerten. Die Oltner überstanden in der Folge eine der zahlreichen Druckphasen der Gäste unbeschadet, ehe die Scheibe weit nach Spielmitte doch im Tor lag. Oliver Achermann hatte eine Zuordnung im defensiven Spiel der Oltner eiskalt ausgenutzt.

Im Schlussdrittel liess der EHC Olten eine exzellente Möglichkeit im Powerplay aus, das Spiel in die gewünschten Bahnen zu lenken. Doch stattdessen zeigten die Neuenburger vor, wie resolutes Überzahlspiel funktioniert und netzten Minuten später selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis zur 2:1-Führung ein.

Eliot Antonietti versucht Anthony Huguenin die Scheibe abzuluchsen.
Martin Meienberger

Kein Aufstiegsgesuch – Elsener: «Ich finde es fair»

Asselin brachte wenig später die Hoffnungen zurück und zeigte damit eindrücklich auf, dass der EHC Olten auch in aufwühlenden Tagen rund um die Organisation kämpft und siegen möchte. Denn am Tag zuvor wurde an der Generalversammlung bekannt gegeben, dass der EHCO nach einem abermals hohen Verlust von 830’000 Franken in dieser laufenden Saison kein Aufstiegsgesuch einreichen wird.

Was das mit der Mannschaft macht? Elsener: «Es wurde thematisiert, klar. Meine persönliche Meinung ist: Wenn es am Verein so geht, wie es ihm nun mal geht und eine ehrliche, transparente Kommunikation da ist, wie sie stattgefunden hat, dann finde ich das nur fair», so Elsener.

Er ergänzte: «Klar, wir wären alle gerne in einer anderen Situation, aber nun können wir uns auf den Cup und die Meisterschaft konzentrieren. Ich denke nicht, dass das einen sportlichen Einfluss auf unsere Mannschaft hat. Uns allen ist bewusst, was die Zahlen bedeuten. Wir sind ehrlich zueinander und das gilt es für alle Parteien zu akzeptieren. Nun gilt es zusammenzuhalten und weiterzumachen, damit wir hier in Olten etwas erreichen können.»

Hawryluk mit weiteren Tests

Bleibt nur noch das Fragezeichen rund um Jayve Hawryluk. Der Kanadier erlitt im Cupspiel nach einem unglücklichen Zusammenstoss mit Teamkollege Simon Sterchi eine Gehirnerschütterung. Nach ersten guten Tagen hatte der Import einen Rückschlag erlitten und brauchte einige Tage Erholung.

Hawryluk, so ist zu entnehmen, weist nach wie vor leichte Symptome auf und wird nicht einsatzbereit sein, soweit diese bestehen. Der 29-Jährige durchläuft in diesen Tagen am Concussion Center in Zürich weitere Tests. Wie lange sich die Verletzung hinzieht, ist noch unklar, sodass vorderhand bloss die Geduld bleibt.

Nun wartet am Wochenende mit dem Spiel am Freitag in Basel und dem Heimspiel am Samstag gegen Visp eine Doppelrunde auf den EHC Olten, ehe eine zweiwöchige Nationalmannschaftspause ansteht.

Telegramm

Olten – La Chx-d-Fds 2:3 (0:0, 1:1, 1:2)

Kleinholz. – 2227 Zuschauer. – SR Gäumann/Müller, Baumgartner/Dufner. – Tore: 22. Sever (Wyss, Kurt) 1:0. 36. Achermann (Eugster) 1:1. 46. Kohler (Andersons, Eugster; Ausschluss Horansky) 1:2. 53. Asselin (Sturny, Horansky; Ausschluss Maquat) 2:2. 57. Grossniklaus (Linquist, Andersons) 2:3. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Olten, 3-mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds.

Olten: Rötheli (Solèr); Janett, Elsener; Wyss, Kurt; Antonietti, Bichsel; Pastori, Törmänen; Horansky, Hedlund, Asselin; Sever, Weder, Riatsch; Sturny, Bonvin, Sterchi; Cavalleri, Kaser, Stehli.

La Chaux-de-Fonds: Östlund (Simmchen); Grossniklaus, Matewa; Jaquet, Huguenin; In-Albon, Gehringer; Dubois; Kohler, Lindquist, Andersons; Eugster, Achermann, Rüegsegger; Böhler, Loosli, Burkhalter; Schirjajew, Macquat, Imesch.

Bemerkungen: Olten ohne Hawryluk, De Nisco, Burger (alle verletzt), Moser (überzählig). La Chaux-de-Fonds ohne Frossard, Olden, Scheidegger, Loosli, Boucher. (alle verletzt).

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