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Highclass-Kanti in einem historischen Umfeld: Baugesuch für 18-Millionen-Neubau liegt öffentlich auf

Die Kantonsschule auf der Wettinger Klosterhalbinsel wird für 18 Millionen Franken erweitert. Bauen im Gebiet einer bald 800-jährigen Klosteranlage ist anspruchsvoll, mit der Architektur wird der Historie Rechnung getragen. Ab 2024 sollen 1250 Schüler Platz finden.

Die Visualisierungen des Westflügel-Neubaus begeistern Paul Zübli. Der Rektor der Kanti Wettingen, seit 2016 im Amt, sagt: «Ich bin hochzufrieden mit dem bisherigen Prozess und hoffe, alle können meine Zufriedenheit teilen.»

Das Baugesuch für die Erweiterung der Kantonsschule liegt bis zum 19. März auf der Gemeinde auf. Der Grosse Rat hatte den Verpflichtungskredit über 17,93 Millionen Franken bereits im Januar genehmigt.

Mit dem Westflügel kann die Kanti von derzeit 49 auf 55 Abteilungen wachsen. Die Schülerzahl würde damit von rund 1100 auf 1250 steigen. Der Neubau beinhaltet 12 Schulzimmer, eine Lernhalle, einen Arbeitsraum für Lehrpersonen und Lagerräume im Keller. Eines der Schulzimmer ist aufgrund seiner Übergrösse polyvalent nutzbar.

Ein Meilenstein für die Aargauer Mittelschulen

Seit der Einweihung der Dreifachturnhalle 2018 ist die Kanti Wettingen auf 55 Abteilungen ausgelegt. Nun wird betreffend Schulzimmern nachgezogen und der steigenden Schülerzahl Rechnung getragen. Laut dem Grossen Rat ist der Neubau «ein weiterer Meilenstein, um das Aargauer Mittelschulsystem räumlich zu entlasten. Es soll auf die künftige Nachfrage ausgerichtet werden.»

Insgesamt sollen zwölf neue Schulzimmer entstehen.

Auch Paul ­Zübli sagt: «Mit der Projektumsetzung können wir einen Beitrag zum demografischen Wachstum im Kanton leisten.» Nötig ist dies: Voraussichtlich bereits im nächsten Jahr wird die Kanti zwei weitere Klassen aufnehmen und wäre somit über 100 Prozent belegt.

Spatenstich im Idealfall schon im Sommer

Der Spatenstich zum Neubau soll im Idealfall diesen Sommer erfolgen, sagt Zübli. Im Sommer 2024 soll der Westflügel bezugsbereit sein. Bauen im Gebiet einer bald 800-jährigen Klosteranlage ist anspruchsvoll. Dessen waren sich sämtliche Beteiligten schon während des Masterplan- wie auch des Gestaltungsplanverfahrens bewusst. Was auf der Klosterhalbinsel entstehen soll, ist eine Highclass-Kanti in historischem Umfeld.

Das äussere Erscheinungsbild orientiert sich an der historischen Klosterarchitektur – mit einer zeitgenössischen Interpretation. Dazu kommt, ebenfalls als Teil des Projekts, die Schliessung einer historischen Baulücke am Westflügel des Zisterzienserklosters, in dem sich auch die Räumlichkeiten der Kanti befinden.

Der Kreuzgang soll wieder umschlossen werden

Der Kreuzgang des Klosters soll, dem Originalzustand getreu, wieder von Gebäuden umrundet werden. Im Bereich des bestehenden Westflügels und dessen nördlicher Verlängerung stand bis ins 19. Jahrhundert das sogenannte Hönggerhaus. In den Planungsphasen wurde klar, dass dieser Baukörper, der den Kreuzgang gegen Westen abschloss, für den notwendigen schulischen Platzbedarf wiederhergestellt werden sollte.

In der Lernhalle erinnert der Flusswackenboden an die Historie.

Die sich noch im Boden befindlichen ehemaligen Kellerräume werden erhalten und im Bereich der Aussen- und Binnenmauern in den Neubau integriert – inklusive des historischen Flusswackenbodens in der neuen Lernhalle.

Wichtig für die Standortattraktivität Wettingens

Auch für die Gemeinde ist der Neubau ein wichtiges Projekt. Ammann Roland Kuster (Mitte) begleitete es sowohl als Gemeinderat, Grossrat und als Präsident der Schulkommission Kantonsschule Wettingen: «Die Kanti dient der Standortattraktivität Wettingens und ist auch im Hinblick auf die Positionierung der Klosterhalbinsel für das Museum Aargau relevant.»

Ansicht vom Klosterparkgässli auf den neuen Westflügel.