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Kloster wird 800 Jahre alt – zum Jubiläum gibts ein neues Buch

Eine Gruppe von Historikerinnen und Historikern aus der Region schreibt zum Jubiläum im Jahr 2027 eine neue Klostergeschichte – «mit neuen Erkenntnissen, die unbedingt an die Öffentlichkeit müssen», wie Co-Autorin Ruth Wiederkehr sagt. 

Wettingen war bis zur Aufhebung 1841 eine der zwei grossen Abteien im Kanton Aargau – und bis heute existiert der Konvent: am Bodensee, in Wettingen-Mehrerau. Seit den 1840er-Jahren werden die Klostergebäude als Schule genutzt. Bis ins 19. Jahrhundert hatte das Zisterzienserkloster einen ausgedehnten Besitz im Limmattal und pflegte ein grosses Netzwerk. In Zürich erinnern die «Wettingerhäuser» noch an die Präsenz des Klosters in der Stadt, und in Basel war Wettingen ebenfalls ansässig.

Im Jahr 2027 sind es 800 Jahre, seit sich die ersten Zisterziensermönche in Wettingen niedergelassen haben. Aus Anlass dieses Jubiläums soll die Geschichte des Klosters Wettingen nun neu aufgearbeitet werden, wie der Verein Neue Klostergeschichte Wettingen in einer Mitteilung schreibt.

Neue Erkenntnisse zur Schule und zur Aufhebung

Zwar existiert bereits ein Buch zum Kloster, doch dieses ist bald 30 Jahre alt. «Mittlerweile gibt es neue Forschungserkenntnisse etwa zur Schule, zur Klosteraufhebung oder zur Frömmigkeitspraxis, die unbedingt an ein breites Publikum gelangen müssen», sagt Ruth Wiederkehr.

Zusammen mit der Historikerin Annina Sandmeier-Walt und den Historikern Bruno Meier und Hansjörg Frank hat sie vor rund einem Jahr das Projekt initiiert. Das Hauptprodukt wird ein Buch sein, das bereits in Arbeit ist und Ende 2026 erscheint. «Es soll im Jubiläumsjahr eine Grundlage sein», so Wiederkehr.

Als Träger des Projekts agiert der Verein Freunde des Klosters Wettingen, der seit 1977 die Beziehung zur Abtei Wettingen-Mehrerau pflegt. In der Steuerungsgruppe des Projekts sitzen der Präsident des Vereins, Gemeindeammann Roland Kuster, Kassier Beat Brunner und Abt Vinzenz Wohlwend.

«Das Projekt Neue Klostergeschichte Wettingen ist für uns als Verein eine hervorragende Möglichkeit, einen Beitrag zu den Feierlichkeiten zum 800-Jahr-Jubiläum 2027 zu leisten», sagt Kuster. Unterstützt wird das Vorhaben zudem vom Swisslos-Fonds Aargau und einer Reihe weiterer Beiträger.

Ein Anliegen der Historikerinnen und Historiker ist es, die Bevölkerung an den Resultaten ihrer Recherchen teilhaben zu lassen. Auf der Projektwebsite www.klostergeschichte-wettingen.ch informieren sie deshalb in regelmässigen Abständen mit neuen Beiträgen – bereits sind einige Blogs online.

Für die Vermittlung der Inhalte sind Kooperationen mit verschiedenen Institutionen geplant.Im Jahr 2027 feiert auch das zweite grosse ehemalige Kloster im Kanton Aargau einen runden Geburtstag: 1000 Jahre Kloster Muri.(az)