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Abschussgesuche: Graubünden will 27 Wölfe schiessen

Die Bündner Behörden machen ernst. Sie stellen zahlreiche Gesuche für Wolfsabschüsse. Vier Rudel auf dem Kantonsgebiet sollen sogar ganz verschwinden.

Im Dezember tritt das neue Jagdgesetz in Kraft. Und für den Wolf brechen damit endgültig ungemütliche Zeiten an. Alleine der Kanton Graubünden stellt ein Gesuch für den Abschuss von 27 Wölfen. Dabei sollen die Rudel Stagias, Vorab, Beverin und Lenzerhorn «vollständig entnommen» werden. Damit sollen «nachgewiesenen Angriffe auf Rinder» und «die wiederholte Überwindung von Herdenschutzmassnahmen» verhindert werden, wie der Kanton schreibt.

In den Rudeln Rügiul im Puschlav und Jatzhorn in Davos sollen jeweils bis zu zwei Drittel der Jungtiere geschossen werden. Insgesamt leben im Kanton Graubünden 13 Rudel auf Kantonsgebiet. «Es ist aktuell von über 100 Wölfen im Kanton auszugehen», so der Kanton. Nun soll also rund ein Viertel aller Wölfe im Bündnerland geschossen werden.

Dazu kommen noch 17 weitere Abschüsse

Sollte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) die Abschüsse bewilligen, «wird die Sonderjagd die Behörden unterstützen». Der Kanton sei in Kontakt mit dem kantonalen Patentjägerverband und werde «die Jägerschaft in den betroffenen Regionen in den kommenden Tagen über den Ablauf informieren.»

Die ersten Abschüsse nach neuem Recht sind gemäss Mitteilung bis Ende Januar möglich. Daher seien die Vollzugsbehörden stark gefordert, damit «eine spürbare Wirkung» bereits für den Alpsommer 2024 erzielt werden könne. Neben den nun beantragten 27 Abschüssen sind in weiteren Wolfsrudeln bereits zusätzlich insgesamt 17 bewilligte Abschüsse von Jungwölfen nach bisherigem Recht verfügt. (mg)