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Wirtschafts-Nobelpreis 2023 geht zum dritten Mal an eine Frau – US-Ökonomin Claudia Goldin für Gender-Gap-Forschung geehrt

Am Montag hat die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm den letzten Nobelpreis 2023 bekannt gegeben. 

Nun ist auch der letzte Nobelpreis 2023 vergeben. Wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag mitteilt, geht der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an Claudia Goldin.

Die 77-jährige Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Harvard-Universität in den USA wird für ihre Forschung zum «Verständnis der Arbeitsmarktergebnisse von Frauen» ausgezeichnet. Die Preisträgerin habe mit ihrer Arbeit dessen Verständnis «massiv verbessert».

Das gab der Sekretär der Akademie der Schwedischen Wissenschaften, Hans Ellegren, in Stockholm bekannt. 

Darum wird Claudia Goldin mit dem Nobelpreis ausgezeichnet

Indem Claudia Goldin zahlreiche Archive durchforstet und historische Daten zusammenstellt hat, habe die Ökonomin «neue und oft überraschende Fakten präsentieren» können, schreibt das Nobelpreis-Komitee zur Begründung für die Preisvergabe.

Die grosse Leistung der diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis-Trägerin ist demnach nicht die Lösung des Gender-Gaps-Problems, sondern die Erforschung und die Beschreibung dieser Tatsache in der Wirtschaft. Claudia Goldin habe der Gesellschaft damit «ein tieferes Verständnis der Faktoren vermittelt, die sich auf die Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt auswirken und wie sehr ihre Arbeit gefragt war», schreibt das Nobelpreis-Komitee.

Wie der Sekretär der Akademie der Schwedischen Wissenschaften, Hans Ellegren, sagte, war Goldin «überrascht», als er sie im Vorfeld der Pressekonferenz über den Preis informierte. Eine Direktschaltung zur Preisträgerin während der Medienkonferenz klappte jedoch nicht. Und weiter heisst es: «Goldins Studien haben uns auch gelehrt, dass Veränderungen Zeit brauchen, weil Entscheidungen, die ganze Karrieren betreffen, auf Erwartungen beruhen, die sich später als falsch erweisen können.» Ihre Erkenntnisse reichten dabei «weit über die Grenzen der USA hinaus» und liessen ähnliche Muster in vielen anderen Ländern beobachten. (sat)

Im Mittelpunkt von Claudia Goldins Arbeit stehen demnach «Analysen und Erklärungsmodelle» zur «Tatsache, dass die Wahlmöglichkeiten von Frauen häufig durch die Ehe und die Verantwortung für Haushalt und Familie eingeschränkt waren und sind», so das Nobelpreis-Komitee.