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Wo ein selbstbestimmtes Leben möglich ist – WG Fluematt feierte ihr Jubiläum mit der Regierungspräsidentin

Die Wohngemeinschaft Fluematt in Dagmersellen gibt es seit 25 Jahren. Das Jubiläum wurde zuerst offiziell mit Gästen und der Regierungspräsidentin Michaela Tschuor gefeiert. Am Abend ging es als «Sommerfest» im internen Rahmen weiter.

Um die Ankunft von Regierungspräsidentin Michaela Tschuor zu überbrücken, eröffnete Angelika Voser Meier, Gesamtleiterin der WG Fluematt, schon mal den Apéro auf der Terrasse der Cafeteria der WG Fluematt in Dagmersellen. Im Innern wurden zahlreiche Produkte präsentiert, welche die Bewohnerinnen und Bewohnern zum Verkauf selbst herstellen. Infotafeln zeigten die Geschichte der WG.

Ein Ort zum Leben für Schwerstbehinderte

Die WG Fluematt bietet seit dem Jahr 2000 Schwerstbehinderten einen Ort zum Leben. Alles begann im Schweizerischen Paraplegikerzentrum Nottwil, als vier Mitarbeitende 1993 die Idee zum Projekt entwickelten. Die Initianten der WG Fluematt setzten sich zum Ziel, Menschen mit schwersten körperlichen Behinderungen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Im Jahr 1999 wurde das ehemalige Altersheim von Dagmersellen umgebaut. Am 1. April 2000 wurde die WG mit fünf Bewohnenden und neun Betreuenden eröffnet.

«Danke den Pionieren von damals»

Als Michaela Tschuor eintraf, wurde die Regierungspräsidentin von Angelika Voser Meier und Ludwig Peyer begrüsst. Der Stiftungsratspräsident lobte in seiner kurzen Rede den Pioniergeist der Gründer. «Danke den Pionieren von damals für ihren Weitblick, das Durchhalten und ihre Offenheit.» Ludwig Peyer ist noch nicht lange in diesem Amt, hielt aber einen dicken, blauen Ordner in die Höhe, den er von seinem Vorgänger erhalten hat. «Eigentlich hätte ich ihn längst an Angelika Voser Meier zurückgeben sollen, dies werde ich hiermit tun.»

Ludwig Peyer blickte dankend zurück und sorgenvoll in die Zukunft. Sorgen bereiten ihm der Fachkräftemangel und die Finanzen. «Ich kann die Regierungspräsidentin aber beruhigen, ich werde hier nicht jammern, aber den Finanzen und dem Personal müssen wir Sorge tragen.»

Persönlicher Bezug der Regierungspräsidentin

Michaela Tschuor legte in ihrer Festrede von Beginn an offen dar, dass sie die Geschichte der WG Fluematt hautnah miterlebt hat. Die Mitte-Politikerin war damals Sozialvorsteherin in Wikon. «Mein erster Kontakt mit der WG Fluematt war eine junge Frau, die frisch hier einzog», schilderte sie. Ein paar Monate später hätte sie ihr begeistert erzählt: «Weisst du, wir sind hier eine WG und wir haben es gut zusammen, wir wachsen zusammen und dürfen zusammenwachsen.» Tschuor betonte in ihrer persönlich gefärbten Rede die Wichtigkeit auf Selbstbestimmung und auf ein selbstbestimmtes Leben. Dieses Leben sei hier in der WG Fluematt möglich.

Der Kanton Luzern unterstütze diese und ähnliche Institutionen auch in Zukunft, so Tschuor. Sie liess durchblicken, dass der Kanton aktuell weitere Stärkungen in diesem Bereich plane. «Danke für den Mut und die Pionierarbeit, danke an die Mitarbeitenden, die Bewohnenden und dem Stiftungsrat – ich gratuliere dem Geburtstagskind!»

Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, an einem geführten Rundgang teilzunehmen. «Bitte nehmen Sie Rücksicht auf die Privatsphäre, sie betreten das Wohnzimmer unserer Bewohnenden», betonte Gesamtleiterin Angelika Voser Meier.

Eine WG mit 18 Einzimmer-Studios

Heute umfasst das Angebot der WG Fluematt 18 Einzimmer-Studios mit eigener Nasszelle, einer 3½-Zimmerwohnung und einem Ferienzimmer zur Entlastung von pflegenden Angehörigen. Der Schwerpunkt dieser WG wird auf die Eigenständigkeit, Selbständigkeit und Eigeninitiative der Bewohnenden gelegt. Das Credo der WG: «Wir möchten allen Bewohnenden zu einer maximalen Selbständigkeit in den Bereichen des täglichen Lebens, des Privatlebens, der Berufstätigkeit und der Freizeitgestaltung verhelfen.»

Nach der offiziellen Feier erfolgte der Start zum internen, alljährlichen Sommerfest der WG Fluematt. Das Schlusswort hatte die Gastgeberin: «Danke, dass Sie den Weg mit uns gehen», sagte Angelika Voser Meier bei der Verabschiedung der Gäste.

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