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Geiselnahme in Regionalzug in der Waadt: Alle Passagiere wieder frei, Entführer tot

In der Waadt ist es in einem Regionalzug zu einer Geiselnahme gekommen. Alle Geiseln konnten befreit werden. Der mit einer Axt und einem Messer bewaffnete Geiselnehmer aus dem Iran starb beim Polizeieinsatz.

Zur Geiselnahme im Zug zwischen Sainte-Croix und Yverdon-les-Bains kam es kurz nach 18.30 Uhr, wie die Waadtländer Kantonspolizei in der Nacht auf Freitag mitteilte. Bei dem 32-jährigen Geiselnehmer handelt es sich um einen iranischen Asylsuchenden. Dieser war dem Kanton Neuenburg zugewiesen.

Der Geiselnehmer sprach Farsi und Englisch und war mit einer Axt und einem Messer bewaffnet. An der Haltestelle Essert-sous-Champvent zwang er demnach den Lokführer, den Führerstand zu verlassen und sich zu den 14 Passagieren zu begeben. Diese konnten die Polizei alarmieren.

Polizei kann sich zwischen Geiseln und Entführer stellen

Die Ordnungskräfte riegelten in der Folge die Umgebung weiträumig ab. Bis zu 60 Polizisten standen im Einsatz. Verhandlungsspezialisten konnten schliesslich den Kontakt mit dem Geiselnehmer herstellen. Teilweise seien die Verhandlungen via den Messengerdienst Whatsapp geführt worden.

Nach einem Polizeieinsatz gegen 22.15 Uhr konnten die Menschen den Zug unverletzt verlassen, der Täter wurde erschossen, wie Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder bei einer Pressekonferenz in der Nacht zu Freitag sagte.

Die Einsatzkräfte hätten für ihren Einsatz schliesslich eine Gelegenheit genutzt, als der Täter sich kurz von den Geiseln entfernte. Dabei sei Sprengstoff zum Einsatz gekommen, um ihn abzulenken. Der Mann sei daraufhin mit der Axt auf Einsatzkräfte losgestürmt, weshalb ein Polizist geschossen habe. Der Angreifer sei noch an Ort und Stelle gestorben.

Das Motiv für die Tat ist laut Kaltenrieder noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Auch machte die Polizei keine Angaben zu allfälligen Forderungen des Geiselnehmers. Nach ihrer Befreiung sind die Geiseln und deren Angehörige in Yverdon-les-Bains von einem Care-Team betreut worden. (sat/dpa)