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Zofinger Budget 2024: Elf Millionen Franken Überschuss, 14 Stellen mehr

Mehr Mittel für die Infrastruktur, mehr Stellen für die Verwaltung, ein unveränderter Steuerfuss von 99 Prozent: Der Stadtrat legt das Budget fürs nächste Jahr vor.

Das Budget 2024 der Einwohnergemeinde Zofingen basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 99 Prozent und rechnet mit einem Ertragsüberschuss von CHF 10,9 Millionen Franken. Im Vergleich zum Vorjahresbudget fällt das Ergebnis damit um 8 Millionen besser aus. Das Ergebnis des Budgets 2024 wird begünstigt durch eine einmalige Sonderdividende der StWZ Energie AG in der Höhe von 7,4 Millionen. Diese wird ausgeschüttet, sofern der per Anfang 2024 anvisierte Zusammenschluss mit zwei weiteren Energieversorgern realisiert wird. Dies teilte die Stadt am Freitag mit. 

Der Stadtrat werte das Ergebnis des Budgets 2024 im Bewusstsein des Sondereffekts sehr positiv, heisst es in der Mitteilung weiter. «Mit einer Selbstfinanzierung von 14,7 Millionen bzw. von 7,3 Millionen ohne Sondereffekt wird die finanzielle Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den Vorjahresbudgets verbessert.»

Nachholbedarf bei der Infrastruktur

Das Budget 2024 setzt zwei Schwerpunkte: «Einerseits soll die Stadt Zofingen eine attraktive Arbeitgeberin bleiben und es gilt, die personellen Ressourcen zu stärken, um der Bevölkerung weiterhin in qualitativer und zeitlicher Hinsicht attraktive Dienstleistungen anbieten zu können und um Innovation und Weiterentwicklung zu ermöglichen. Andererseits ortet der Stadtrat einen Nachholbedarf beim Unterhalt der städtischen Infrastruktur.» In den letzten Jahren seien diesbezüglich jeweils grosse Abstriche gemacht worden und der Unterhalt habe sich auf das Allernötigste beschränkt. «Um einen finanziell nachhaltigen Werterhalt der Infrastruktur sicherzustellen und den Nutzenden adäquate Anlagen zur Verfügung stellen zu können, enthält das Budget 2024 mehr Mittel für Instandsetzungsmassnahmen als noch in den Vorjahren», teilt der Stadtrat mit.

Stadtrat plant 14 zusätzliche Stellen

Mit dem Budget 2024 beantragt der Stadtrat dem Einwohnerrat eine Erhöhung des Stellenplans um 14 zusätzliche Stellen. Gut fünf davon stünden im Zusammenhang mit der Regionalisierung von Aufgaben wie Feuerwehr oder Zivilstandsamt und würden durch Dritte finanziert. «Weitere gut vier Stellen werden benötigt, um das seit mehreren Jahren anhaltende Mengenwachstum (Bevölkerung, Schüler, Gesuche etc.) bewältigen und die bisherige Dienstleistungsqualität aufrecht erhalten zu können.»

Knapp fünf weitere Stellen würden für die Abdeckung von zusätzlichen Bedürfnissen verwendet. «Davon ist eine Stelle für regionale Aufgaben vorgesehen und zum Grossteil durch andere Gemeinwesen finanziert.» Weiter sei unter anderem die Etablierung eines partiellen Angebots an Tagesstrukturen im Ortsteil Mühlethal, der Ausbau der Schulsozialarbeit an der Zofinger Volksschule und die Schaffung einer interdisziplinären Stelle Stadtentwicklung zur Bewältigung der Herausforderungen in den Bereichen Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft, Raumentwicklung und Mobilität geplant.

Steuererträge fliessen weiterhin üppig

Ertragsseitig wird das Budget 2024 gestützt durch weiterhin steigende Steuererträge. «Die in Zofingen seit längerem verfolgten raumplanerischen Grundsätze wirken und die Vielfalt der Angebote scheint zu stimmen», teilt der Stadrat weiter mit. Nebst dem Bevölkerungswachstum wirke sich auch die gestiegene Steuerkraft (durchschnittlicher Steuerbetrag pro Einwohner/in) positiv aus. Auch bei den Steuereinnahmen von juristischen Personen (Firmen etc.), welche erfahrungsgemäss schwierig zu prognostizieren sind, wird eine positive Entwicklung erwartet. Gesamthaft wird mit um  2,9 Millionen Franken höheren Steuererträgen gerechnet als im Budget 2023.

Hohe Investitionen stehen bevor

Im Budget 2024 werden bei der Einwohnergemeinde Investitionen von netto CHF 23,9 Millionen veranschlagt. Davon sind 70 Prozent oder 17 Millionen mit der Realisierung der ersten Tranche des Oberstufenzentrums begründet. Von den geplanten Investitionen der Einwohnergemeinde können 14,7 Millionen selber finanziert werden, wodurch ein Finanzierungsfehlbetrag von 9,2 Millionen resultiert. Das in den Vorjahren geäufnete Nettovermögen reduziert sich um diesen Betrag und beträgt per Ende 2024 voraussichtlich 5,3 Millionen

Für die Einwohnergemeinde (ohne Spezialfinanzierungen) wird in den nächsten 10 Jahren mit Investitionen von 104,5 Millionen gerechnet. Das sind 400000 Franken mehr als vor Jahresfrist. Der Finanzplan zeige, dass das hohe Investitionsvolumen nachhaltig finanziert werden könne: «Dank einer durchschnittlichen, jährlichen Selbstfinanzierung von 6,9 Millionen kann ein Grossteil der Investitionssumme aus eigenen Mitteln finanziert werden.»

Die verbleibende Nettoschuld dürfte per Ende 2033 voraussichtlich 21,6 Millionen betragen, was pro Einwohner rund 1’500 Franken entspricht. «Die Verschuldung steigt somit nicht über die vom Kanton vorgegebene, allgemein als tragbar erachtete Höhe von 2’500 Franken pro Einwohner», schreibt der Stadtrat dazu.

Im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert der Stadtrat die Entwicklung der Leistungsfähigkeit des Finanzhaushaltes etwas weniger positiv. «Aufgrund der anhaltenden Teuerung sowie des höheren Zinsniveaus wird mit steigenden Ausgaben gerechnet. Die Steuererträge werden in den Jahren 2025 bis 2029 gemäss Planung weniger stark wachsen als der Aufwand», schreibt er. Dies führe mit dem stark steigenden Abschreibungsbedarf (durch die Investitionen) und dem höheren Zinsaufwand zu negativen Ergebnissen in den Erfolgsrechnungen der Jahre 2027 und folgende. «Diese mittel- bis langfristig prognostizierten Verluste können durch das in den letzten Jahren stark geäufnete Eigenkapital problemlos gedeckt werden.»