Zum Gedenken an Rolf Walser: Ammann, Ehrenbürger und treu sorgender Vater
Vor knapp drei Wochen ist alt Städtli-Ammann Robert Walser-Winzenried im Alter von 90 Jahren verstorben. Er war Bähnler, Politiker und treu sorgender Familienvater.
Aufgewachsen in Hochdorf, trat er nach glücklicher Kindheit in die Verkehrsschule in Luzern ein. Mit 18 Jahren begann seine Lehrzeit als Stationsbeamter bei den SBB in der Seetaler Stumpen-Metropole Beinwil. Dort dürfte er auch zu seinem Markenzeichen gekommen sein. Seine Söhne mit Familien erinnern sich gerne, dass der «Aetti» stets mit einem Stumpen unterwegs war.
Robert Walser war Stellvertreter des Güterexpeditionschefs in Zofingen, später kam er nach Olten. 1985 schliesslich übernahm er die Leitung der Güterexpedition in Aarau und gehörte zur Bahnhofsleitung. Wie in einer Würdigung der über 40 Jahre Tätigkeit bei den SBB zu lesen war, hatte «Röbi», wie er liebevoll genannt wurde, immer einen väterlichen Rat. Als Ausbildner und Kursleiter der Betriebslehrlinge schaffte er sich im Kreis II einen Namen.
Robert Walser, der Politiker: Als Sozialdemokrat gelang ihm 1972, kurz nach dem Umzug mit seiner zweiten Ehefrau und den vier Söhnen von Zofingen nach Aarburg, die Wahl in den neu eingeführten Einwohnerrat. Er wurde erster Präsident der Geschäftsprüfungskommission.
Zwei Jahre später wurde er als Vize-Ammann gewählt – und seine lange Zeit in der Exekutive begann. Ab 1978 bis 1989 wirkte Robert Walser als Städtli-Amme. Von 1990 bis 2001 diente er weitere Jahre als Gemeinderat.
Mit Leib und Seele setzte er sich für die Gemeinde ein. Er galt als sehr gewissenhaft, loyal und engagiert. Seine Ratschläge, so heisst es, waren stets gefragt, und er unterstützte fachkundig, liebevoll und kompetent.
Von 1985 bis 1989 durfte Robert Walser für die SP des Bezirks im Grossen Rat agieren. Nebst seinen politischen Ämtern waren ihm die Vereine wichtig. So wirkte Robert Walser unter anderem 20 Jahre lang als OK-Präsident des Strandfestes des Nautischen Clubs Aarburg.
Für seine langjährigen, aufopfernden und herausragenden Verdienste wurde ihm und seiner Frau Frieda 2012 die Ehrenbürgerwürde zuteil.
Politik und Arbeit nahmen viel Platz ein. Vor allem aber war Robert Walser ein liebevoller, stolzer Vater und sorgender Ehemann. Er kochte sehr gerne und unternahm viele Wanderungen. Bis ins hohe Alter genoss er Reisen und Tagesausflüge mit der Familie. Das Jassen und die Gesellschaft lieber Menschen waren ihm bis zuletzt sehr wichtig.
Mit Robert Walser-Winzenried verliert die Stadt nicht nur den alt Gemeindeammann und Ehrenbürger, sondern eine beeindruckende Persönlichkeit.
Die dankbaren Erinnerungen an seine wertvolle Tätigkeit in den Diensten der Öffentlichkeit sowie seinen Einsatz zum Wohle der Bevölkerung werden bleiben. (zvg)